Damiana Spöckinger: "Typische" Stalltage gibt es eigentlich nicht – bei meinem Alltag mit 2 Kindergartenkindern, 2 Pferden, 2 Katzen, Job, Haushalt und Familie kommt oft alles anders als geplant. In der Regel versuche ich vormittags in den Stall zu fahren, was mir auch meistens gelingt. Dienstags und sonntags habe ich stallfrei – da versorgt meine Mama bzw. meine Reitbeteiligung die Jungs.
Diamiro bewege ich nach Gefühl. Mal geht er nur in die Führmaschine, mal gehe ich ins Gelände, mal wird er locker longiert und manchmal hat er einfach frei. Er "muss" nicht mehr arbeiten – ich möchte ihn nur in Bewegung halten – wer rastet der rostet, oder? Bei Sunny gibt es auch noch keinen fixen Arbeitsplan. Hier entscheide ich auch aus dem Bauch heraus. Regelmäßig gibt es bei uns nur Bodenarbeit, Geländeausflüge und Longier-Einheiten. Angeritten habe ich ihn mittlerweile – im Moment hat er aber Reitpause. Wir warten auf seinen Sattel. In der Regel beschäftige ich ihn 3- bis 4-mal in der Woche. Den Rest verbringt er mit seinen Kumpels und Diamiro im Aktivstall.
Diamiro kam mit 4,5 Jahren zu mir. Wir haben ihn über eine Anzeige gefunden, die uns eine gute Freundin zuschickte, als wir auf der Suche nach einem Pferd für mich waren, weil mein Pony zu klein für mich wurde. Er kam, sah und siegte sozusagen. (lacht) Es war das erste Pferd, was ich Probe geritten bin und auch das Letzte – Diamiro war sofort "mein Pferd". Er ist der liebste, verlässlichste und treueste Partner für mich. Ihn bringt einfach nichts aus der Ruhe und er hat immer für mich im Viereck gekämpft.

Mit Diamiro erzielte Damiana Spöckinger ihre größten Erfolge im Turniersport. Jetzt als Rentner genießt der hübsche Fuchs vor allem die entspannten Ausritte.
Bei Sunny bin ich aktiv auf die Suche gegangen. Nachdem Diamiro in Turnierrente war und ich, bedingt durch die Geburten meiner Kinder, das Reiten vorübergehend schon sehr einschränken musste, kam in mir der Wunsch nach einem Nachwuchspferd auf. Mit meiner Erfahrung und Reife noch einmal alles von vorne zu erleben – das reizte mich von Tag zu Tag mehr. Über den Zeitpunkt eines 2. Pferdes war ich mir allerdings unschlüssig. Noch ein paar Jahre warten und dann ein 4–5-jähriges Pferd kaufen oder jetzt ein Fohlen kaufen? Das Thema "Fohlen" gefiel mir immer besser. So könnte ich von Anfang an selbst bestimmen, wie und wo mein Fohlen aufwächst und wann und wie es angeritten wird. Ich habe lange im Internet gestöbert, bis ich auf die Verkaufsanzeige von Sunny gestoßen bin. Er hat mich von Anfang an gefesselt und ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Tjaa…und es kam, wie es kommen musste. (lacht) Ich habe Sunny als 8 Monate altes Fohlen gekauft. Sunny ist vom Charakter ähnlich wie Diamiro – aber doch ganz anders. Mal sehen, wie er sich in den nächsten Jahren entwickelt. Doch schon jetzt ist klar: Er ist einfach eine coole Socke!
"Damiana ist die Tante, die uns immer von unseren Kumpels wegholt" (lacht)….Nein, Spaß beiseite – ich glaube, die beiden lieben mich genauso, wie ich sie. Wir sind ein gutes Team und haben jeden Tag Spaß zusammen und ich versuche für die beiden einfach ALLES möglich und so schön wie möglich zu gestalten! Ich glaube das wissen sie auch zu schätzen.
Ich liebe Pferde einfach. Schon mein ganzes Leben lang. Es sind so bezaubernde Tiere und der Reitsport ist so ein tolles Hobby. Am meisten schätze ich, dass meine beiden "klar im Kopf" sind. Das ist für mich das Allerwichtigste. Meine Pferde müssen jederzeit händelbar sein. Der Grundcharakter muss stimmen. Lektionen kann man jedem Pferd bis zu einem gewissen Niveau beibringen, Charakterzüge hingegen lassen sich nur schwer ändern.
Das ist eine lange Geschichte. Wer die lange Version hören möchte, kann sich gerne mein Buch kaufen. (lacht) Dort ist mein Werdegang in Social Media ausführlich beschrieben.

Damiana Spöckinger (33) ist schon lange bekannt auf Social Media und wagte nach ihrer Elternzeit 2021 den Wechsel in die Selbständigkeit als Influencerin. Ihre Geschichte zum Nachlesen auf 160 Seiten, 19,95 Euro, Müller Rüschlikon. "DAMIANA und DIAMIRO" hier direkt bei Amazon bestellen.
Die Kurzform ist: Ich habe in der Anfangszeit mit Diamiro eine Möglichkeit gesucht, mich mit anderen Reitern auszutauschen, Hilfe zu suchen und zu bekommen. Ich habe Videos aufgenommen und im damaligen "Reitforum" hochgeladen – so hat alles angefangen. Ich liebte von Anfang an diesen Austausch und diese Plattform. Mit der Zeit kamen Facebook, Youtube und Instagram dazu. Ich bin mit diesen Plattformen erwachsen geworden. Ich habe das alles so nicht geplant, es ist einfach passiert. Und ich liebe noch heute, was ich tue, auch wenn es in der heutigen Zeit nicht mehr so unbeschwert und einfach ist wie damals. Gerade, wenn man das Ganze beruflich macht. Denn eigentlich bin ich erst seit Januar 2021 hauptberuflich Influencerin. Ich habe damals nach meiner Elternzeit den großen Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Das war keine Entscheidung, die ich von heute auf morgen getroffen habe. Im Gegenteil. Ich habe viel überlegt, in der Familie wurde diskutiert und gerechnet. Schlussendlich kam ich zum Ergebnis: Wenn nicht jetzt, wann dann? Durch meine Basis, die ich mir in all den Jahren erarbeitet habe, musste ich nicht bei 0 starten, sondern konnte direkt einsteigen. Was weiterhin daraus wird? Das wird die Zukunft zeigen. Ich lasse mich – wie so oft – überraschen. Aber da ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen habe und auch einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet habe, habe ich immer einen Plan B zu dem ich zurückkönnte.
Mit Hilfe meiner Familie. Ohne meine Familie wäre ich aufgeschmissen und könnte diesen ganzen Affentanz – wie er mir manchmal vorkommt – nicht veranstalten. (lacht) Wir leben in einem 4-Generationen-Haus und somit habe ich immer meine Familie um mich. Meine Mama unterstützt mich schon von Anfang an und war immer an meiner Seite. Auch heute ist sie meine größte Stütze. Dann ist da noch mein Papa, der mir immer und jederzeit zur Seite springt, wenn ich ihn brauche. Oft nimmt er mir spontan die Kinder ab. Ja und dann ist da natürlich noch mein Mann. Der hat mich mit Pferd kennengelernt und so gekauft. (lacht) Er trägt alles mit und auch er unterstützt mich und meine Leidenschaft, wo er kann. Sicherlich würde man es auch irgendwie anders oder gar alleine schaffen. Ich sage immer: Wo ein Wille, da ein Weg. Aber ich fürchte, dass das nur eine gewisse Zeit gut gehen würde, bis man selbst vollkommen überschnappt, weil man einfach überlastet ist. Daher bin ich froh und dankbar über all die Unterstützung, die ich bekomme. Aber es ist für mich dennoch keinesfalls selbstverständlich!
Mama natürlich! (lacht) In 90% ist sie es, die sich um die Jungs kümmert, wenn ich nicht da bin oder nicht kann. Aber ich habe auch noch eine Freundin im Stall, die ich jederzeit um Hilfe bitten kann und dann ist da noch Diamiros Reitbeteiligung, die ich auch immer um Hilfe bitten kann. Somit sind wir auch hier ein gutes Team, wenn es um die Versorgung meiner Jungs geht und sie sind IMMER in den besten Händen!
Träume ja. Ob diese wahr werden? Schauen wir mal! Gerne möchte ich mit Sunny auch wieder Turniere reiten. Wieviel da möglich ist, wird die Zukunft zeigen. Mein großes Ziel: Nürnberger Burgpokal mit Finalteilnahme beim Festhallenturnier in Frankfurt. Dream big, oder? (lacht) Träume darf und sollte man ja auch haben! Aber wie so oft, lasse ich es auch hier auf mich zukommen und warte ab, was die Zeit bringt. Fakt ist jedoch: Nichts auf Biegen und Brechen und alles so, wie es vor allem auch für das Tier passt und möglich ist. Die Gesundheit meiner Vierbeiner ist das Wichtigste überhaut!

Damianas zweiter Sonnenschein neben Diamiro ist der inzwischen fast fünfjährige braune Wallach Sunny. Eine „coole Socke”.
Ja und nein. Die Kinder haben immer Priorität, aber deshalb fallen die Pferde nicht hinten runter. Die müssen auch täglich versorgt und betreut werden. Wenn ich das nicht schaffe, dann springt jemand anderes ein. Das Tagesmanagement ist halt oft ein Drahtseilakt, aber am Ende des Tages habe ich es noch immer geschafft, alles unter einen Hut zu bringen – auch wenn es manchmal nervenaufreibend und stressig ist. Auch meiner Familie sei Dank!
Sicherlich ist das so. Viele meiner Follower begleiten mich schon seit Anfang an und sind mit mir quasi erwachsen geworden. Nach der Geburt meiner Kinder sind einige Fans abgewandert, dafür sind neue dazu gekommen. Somit hat sich alles etwas "durchgemixt". Auch der Altersdurchschnitt. Das ist einfach der Wandel der Zeit und auch völlig in Ordnung. Ich bin aber sehr stolz drauf und dankbar, dass ein Großteil meiner Follower geblieben sind und das auch heute noch neue Gesichter auf meine Accounts finden und unseren Weg begleiten!
Klar – ich würde lügen, wenn ich nein sagen würde. Social Media ist die perfekte Plattform für Hate und Shitstorm – das musste ich schon oft über mich ergehen lassen. Ich habe mir aber über die Jahre hin ein dickes Fell zugelegt. So schnell bringt mich nichts auf die Palme. Ich bin offen für konstruktive Kritik und nehme sie auch an, aber es gibt Situationen, die auch mich nicht kalt lassen. Dann spiele ich auch mit dem Gedanken, alles hinzuschmeißen – aber am Ende siegt immer meine Leidenschaft für das, was ich tue! Zum Glück! (lacht)
Da gibt es mit Diamiro soooooooooooo viele Erlebnisse – wir durften so viele tolle Momente miteinander erleben. Aber das Highlight war sicherlich der Auftritt bei der Eröffnungsfeier der Europameisterschaften in Aachen. Im Springstadion vor 40.000 Zuschauern reiten zu dürfen ist schon krass und war Gänsehaut pur. Aber wie schon erwähnt: In meinem Buch gibt es einfach ALLES zum Nachlesen. Auch unsere vielen Highlights zusammen. Auch für mich immer wieder eine tolle Erinnerung das zu lesen und meine Gedanken in die Vergangenheit reisen zu lassen.
Pläne und Ziele? Gesund bleiben vor allen Dingen – sowohl die menschlichen als auch die tierischen Mitglieder meiner Familie. Ansonsten lasse ich alles auf mich zukommen. Fixe Pläne habe ich nicht, aber einen Traum: Einen eigenen Reitstall!!! Das wäre das Größte. Die Marke DamDiaS wird es wohl nicht geben in der Zukunft. Es sei denn, ich finde einen Investor, der zusammen mit mir meine Ideen umsetzt. Denn davon habe ich genug in der Schublade liegen.
Da habe ich kein Patentrezept – nur so viel: Es funktioniert, wenn alle sich gegenseitig unterstützen! Reiten ist ein absolut schönes Hobby und ein toller Sport – für mich der beste! Aber eben auch ein teures und zeitaufwendiges Hobby. Da ist Unterstützung einfach immens wichtig, finde ich. Ich weiß nicht, ob man das sonst so dauerhaft durchziehen und halten könnte und ob das am Ende dann nicht eher eine Last, statt einem Hobby ist. So weit sollte es nie kommen müssen! Wichtig: SPRECHT miteinander! Mit eurer Familie, eurem Partner, mit den Personen, die euch wichtig im Leben sind. Kommunikation ist ein absolut unumgängliches Muss!