Neuigkeiten zum Thema: Einführung des FEI-Messgeräts verschoben
Die geplante Einführung des FEI-Messgeräts zur richtigen Verschnallung von Nasenriemen bei FEI-Veranstaltungen, ursprünglich für den 1. Januar 2025 vorgesehen, wurde auf den 1. Mai 2025 verschoben. Diese Entscheidung wurde während der FEI-Generalversammlung im November 2024 in Abu Dhabi (VAE) getroffen. Laut FEI wurde die Verschiebung der Einführung beschlossen, um zusätzliche Zeit für die Schulung der FEI-Offiziellen und der FEI-Stewards zu gewinnen und um eine leichte Verzögerung bei der Auslieferung der FEI-Messgeräte zu berücksichtigen.
Kommentar:
Wie ernst ist es der FEI mit dem Pferdewohl nun wirklich? In Zeiten, in denen der Pferdesport zunehmend unter Beobachtung steht und Transparenz sowie die Sicherheit der Tiere im Fokus der Öffentlichkeit stehen, wäre eine zügige Implementierung von Maßnahmen zugunsten der Pferde eigentlich unerlässlich. Das FEI-Messgerät, das ursprünglich als wichtiges Werkzeug zur Kontrolle in internationalen Wettbewerben angekündigt wurde, hätte hier ein starkes Zeichen setzen können. Doch statt eine Vorreiterrolle im Hinblick auf das Pferdewohl im Turniersport zu übernehmen, wird nun die Einführung um mehrere Monate verschoben – und das nicht nur aufgrund technischer, sondern offenbar auch logistisch motivierter Gründe. Die zusätzliche Zeit für die Schulung von FEI-Offiziellen ist sicher nachvollziehbar, jedoch drängt sich die Frage auf, warum man ein so dringendes Projekt nicht mit höherer Priorität behandelt hat. Gerade jetzt müsste mit Nachdruck daran gearbeitet werden, dass Pferde eben nicht mehr für sportliche Leistungen misshandelt werden!
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Neues FEI-Messgerät für Nasenriemen ab 2025 bei Turnieren im Einsatz
Die FEI (Fédération Equestre Internationale) führt ein neues standardisiertes Messgerät ein, um die Verschnallung von Nasenriemen bei Pferden zu kontrollieren. Nach erfolgreicher Testphase wird das Gerät ab 2025 schrittweise auf FEI-Veranstaltungen in Disziplinen wie Springen, Dressur, Vielseitigkeit und Distanzreiten eingesetzt. Mit der Einführung des FEI-Messgeräts soll eine einheitliche Regelung zur Nasenriemen-Verschnallung geschaffen werden.
Hintergrund: Zögerlicher Start – jetzt einheitliches Messgerät
Bereits vor zehn Jahren entwickelte die International Society of Equitation Science das sogenannte "Taper Gauge" zur Überprüfung der Nasenriemenspannung. Die FEI war jedoch zunächst zurückhaltend bei der Einführung, da die Reiter auf Bedenken hingewiesen hatten. Durch den Druck von Tierschutzorganisationen und der gestiegenen öffentlichen Aufmerksamkeit auf das Wohl der Pferde entschied sich die FEI nun, ein eigenes Messgerät zur Kontrolle der Nasenriemen-Verschnallung zu entwickeln und einzusetzen. Damit soll die bisherige "Ein- oder Zwei-Finger-Regel" abgelöst und einheitliche Messstandards festgelegt werden.
Funktionsweise des FEI-Messgeräts

Ein zu fest angezogener Nasenriemen, der mit dem von der FEI zugelassenen Messgerät festgestellt wird, zieht in Zukunft Konsequenzen nach sich. Mindestens 1,7 cm sollte der Abstand zwischen Nasenriemen zum Nasenbein des Pferds messen.
Das FEI-Messgerät ist ein Durchgangsinstrument, das unter den Nasenriemen eingeführt wird und die Spannung bzw. den verbleibenden Platz am Nasenbein prüft. Der Test ist simpel und dauert nur wenige Sekunden: Passt das Gerät hindurch, ist der Nasenriemen locker genug eingestellt. Lässt es sich nicht problemlos durchziehen, gilt der Riemen als zu eng, und es greifen spezifische Regeln aus Artikel 1044.8 des FEI-Veterinärreglements.
Neue FEI-Regeln zur Verschnallung des Nasenriemens ab 2025
Mit der offiziellen Einführung des neuen FEI-Messgeräts sollen zukünftig alle Reithalfter auf eine lockere Verschnallung geprüft werden. Die Regelung umfasst alle Arten von Nasenriemen, einschließlich Sperrriemen, und unterscheidet zwischen Vorfällen vor und während des Wettbewerbs:
- Vor dem Start: Wenn das Gerät nicht durch den Nasenriemen passt, darf die Pferd-Reiter-Kombination nicht starten.
- Während des Wettbewerbs: Sollte der Nasenriemen zu eng sein, führt dies zum Ausschluss aus dem Wettbewerb und zu einer gelben Verwarnungskarte für den Reiter.
Erwerb und Schulung
Das FEI-Messgerät wird frei käuflich sein, weitere Details dazu werden zu einem späteren Zeitpunkt durch die FEI veröffentlicht. Zusätzlich werden spezifische Protokolle und Schulungsmaterialien für Offizielle und Athleten bereitgestellt, um eine flächendeckende Einführung des Messgeräts zur Kontrolle der Nasenriemen-Verschnallung auf FEI-Veranstaltungen zu unterstützen. Die FEI dankte ausdrücklich den teilnehmenden Athleten, Betreuern, Offiziellen und nationalen Verbänden, die zur erfolgreichen Testphase beigetragen haben. Durch ihre Unterstützung konnte das Gerät optimiert und auf die Bedürfnisse des internationalen Reitsports zugeschnitten werden.