Medien als Partner im Fortschritt des Reitsports
Die Fédération Equestre Internationale (FEI) hat eine Pressemitteilung veröffentlicht, die sich mit dem Thema "Fehlinformationen und fairer Umgang mit Athleten und Offiziellen" auseinandersetzt. In dem Schreiben hebt die FEI hervor, dass verantwortungsvoller Journalismus sowie wissenschaftliche Forschung entscheidend dazu beigetragen haben, die Standards für Professionalität und Pferdewohl zu verbessern. Die Organisation schätzt die Vielfalt der Meinungen innerhalb der Reitsportszene, auch jene, die kritisch gegenüber bestehenden Praktiken sind. Diese Stimmen fungieren laut FEI als Spiegel, der dazu beiträgt, kontinuierlich besser zu werden.
Fehlinformation? – FEI sieht Gefahr für das Vertrauen im Reitsport
Ein zentraler Punkt der Pressemitteilung ist jedoch die Warnung vor Fehlinformationen. Laut FEI können falsche Darstellungen, seien es Auslassungen, Verzerrungen oder ein fehlender Kontext, das Vertrauen in den Reitsport schädigen. Insbesondere Dressurreiter und Offizielle sehen sich laut Pressemitteilung vermehrt unverifizierten Anschuldigungen und öffentlichem Druck ausgesetzt. Die Organisation spricht von einer "destruktiven Dynamik", die der Entwicklung des Sports schaden könnte.
Fairness und Zusammenarbeit – FEI fordert Zurückhaltung
Die FEI betont, dass Veränderungen im Reitsport von innen kommen müssen – durch ein gemeinsames Engagement für das Wohlergehen der Pferde und Exzellenz im Sport. Offenheit und Zusammenarbeit seien dabei essenziell. Gleichzeitig appelliert die FEI an die Medien sich zurückzuhalten und eine faire und ausgewogene Berichterstattung zu gewährleisten. Nur so könne ein konstruktives Umfeld geschaffen werden, in dem sich der Sport weiterentwickeln kann, ohne dass Einzelpersonen öffentlich an den Pranger gestellt werden. Abschließend fordert die FEI die Medien auf, ihrer Rolle gerecht zu werden und fair sowie akkurat über den Reitsport zu berichten.
Kommentar: Wir lassen uns nicht den Mund verbieten – über die unverzichtbare Rolle der Fachpresse
Die Pressemitteilung der FEI unterstreicht zweifellos die Bedeutung von akkuratem Journalismus ... – mit einem sehr bitteren Beigeschmack. Uns stellt sich die Frage: Werden hier Medienstimmen, die Missstände im Reitsport aufdecken, geschwächt? Will uns die FEI ernsthaft den Mund verbieten? Wir als CAVALLO-Redaktion sehen uns in der Pflicht, auf Probleme hinzuweisen, um eine Verbesserung für die Pferde zu erreichen. Wir und viele andere Leitmedien aus der Reitsport-Fachpresse haben in der Vergangenheit zahlreiche Beispiele aufgedeckt, bei denen Pferde nicht gut behandelt wurden. Solche Berichterstattung ist kein "Pranger", sondern ein Weckruf. Und wir werden genauso weitermachen! Denn nur durch öffentliche Aufmerksamkeit können nachhaltige Änderungen im Pferdesport herbeigeführt werden. Zurückhaltung? Fehlanzeige!
Ich stimme zu: natürlich sollte Journalismus verantwortungsvoll und faktenbasiert sein. Aber eine pauschale Warnung vor "Fehlinformation" erweckt den Anschein, kritische Stimmen mundtot zu machen. Nicht mit uns! Die Forderung nach einer fairen Berichterstattung im Reitsport darf nicht als Deckmantel für die Unterdrückung unbequemer Wahrheiten dienen! Besteht nicht die unverzichtbare Aufgabe der Medien darin, Missstände aufzuzeigen und für Transparenz zu sorgen? Die FEI sollte diesen kritischen Diskurs nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreifen, um den Reitsport gemeinsam voranzubringen. Denn am Ende geht es um das Wohl der Pferde – und das steht für uns als CAVALLO-Redaktion immer im Mittelpunkt. Weil wir Pferde lieben!