Ein paar Tipps, bevor es losgeht:
- Die Mähne vor dem Flechten ausgiebig durchbürsten. NICHT WASCHEN, das macht die Haare fluffig und schwieriger zu flechten. Wenn waschen, dann zwei Tage vorher.
- Je sauberer Du am Anfang die Strähnen abtrennst, umso schöner sind die fertigen Zöpfe.
- Hab‘ keine Angst, die Zöpfe festzuziehen. Umso lockerer Du flechtest, umso schneller lösen sich die Frisuren.
Helfer für schöne Zöpfe

5-Sterne Flecht-Grip von Leovet entwirrt die Mähne und sorgt für Halt beim Flechten. Rund 15 Euro.

Mähnenschaum von Zedan für mehr Griffigkeit und Volumen. Rund 13 Euro.
Gittnernetz für Anfänger
Schritt 1: Die Mähne mit dem Stielkamm in eine gerade Anzahl an Zöpfen unterteilen. Je mehr Zöpfe, desto ausgeprägter das Gitternetz. Im Beispiel sind die abgebundenen Zöpfe (nicht das Mähnenstück) so breit wie eine 2€-Münze.
Schritt 2: Die abgeteilten Zöpfe strammziehen. Dazu jeden Zopf teilen und aufziehen, so dass das Gummi nach oben an den Ansatz rutscht. Anschließend die Zöpfe flechten, indem du den Zopf in drei gleichgroße Strähnen teilst. Lege die rechte Strähne über die mittlere Strähne. Anschließend die linke Strähne über die neue (eben noch rechte) Mittelsträhne. Jetzt wieder die rechte Strähne über die mittlere Strähne und so weiter.
Wichtig: Die Flechtzöpfe müssen alle auf der gleichen Höhe enden, also die Gummis auf derselben Höhe geknotet sein. In unserem Beispiel sind die Zöpfe etwa bis zur Hälfte der Mähnenlänge geflochten.
Schritt 3: Die fertig geflochtenen Zöpfe kreuzen.

Nimm die Spitze von Zopf eins (der locker über Zopf zwei liegt) in die Hand und führe ihn zum Ende von Zopf vier (der unter Zopf drei liegt)
Schritt 4: Jetzt treffen sich die "Partnersträhnen". Nimm die Spitze von Zopf eins (der locker über Zopf zwei liegt) in die Hand und führe ihn zum Ende von Zopf vier (der unter Zopf drei liegt).

Wiederhole diesen Schritt mit den anderen Zöpfen: Zopf zwei trifft auf Zopf fünf und so weiter.
Binde die beiden Zöpfe auf Höhe des Gummis, das die Flechtzöpfe abschließt, zusammen. Ob du die Zöpfe richtig verbindest, siehst du daran, dass immer zwei Zöpfe beim Verknoten "ausgelassen" werden.
Schritt 5: Nun werden die einzelnen Spitzen der nebeneinanderliegenden Zöpfe miteinander verknotet.

Zopfende von Zopf eins mit Zopf zwei, Zopfende von drei mit vier und so weiter.
Auf welcher Höhe Du die Spitzen verknotest, ist Geschmackssache. Für den Effekt sollte jedoch mindestens ein Abstand von einer 2€-Münze sein.
Schritt 6: Den entstanden Gitterzopf wie ein Akkordeon aufziehen. Nimm dafür das vordere Ende des Zopfes in die eine, das hintere Ende des Zopfes in die andere Hand und ziehe Deine Hände nach außen auseinander. Der Zopf sollte sich nun auffächern.

Fischgrätenzöpfe
Schritt 1: Mit einem Stielkamm die Mähne in Kardätschenbreite Stücke teilen und mit einem Gummi locker fixieren.
Schritt 2: Die abgetrennten Mähnenstücke in Längsbreite nochmal trennen. Dazu das erste Mähnenstück öffnen und mithilfe des Kamms etwa 2/5 des Mähnenstücks von oben abnehmen. So entsteht ein oberer Teil, der etwa 2/5 dick ist, und ein unterer Teil, der etwas dicker ist. Den unteren Teil erneut mit einem Gummi locker zusammenbinden. Der obere Teil kann offen darüber liegen. Schritt 2 an allen Mähnenstücken wiederholen.
Schritt 3: Zurück zum ersten Mähnenstück.

Den oberen, offenen Teil greifen, locker zusammenbinden und trichterförmig nach unten ziehen.
Nun vom unteren Mähnenstück rechts und links vom entstandenen Mähnentrichter eine etwa 1-Cent breite längliche Strähne abnehmen. Die zwei neuen Strähnen locker zusammenbinden. Kurzer Check: Dein Mähnenstück müsste jetzt aus vier Einzelteilen bestehen.

Dem oberen 2/5-Mähnenstück, dem darunterliegenden 3/5-Stück und jeweils rechts und links einer 1-Cent breiten Strähne (B).
Wenn ja: Schritt 3 einmal an der kompletten Mähne wiederholen.
Schritt 4: Nun wird das obere Mähnenstück als Fischgrätenzopf geflochten. Damit du nicht Strähnen des unteren Mähnenstücks mit einflechtest, befestige das 3/5-Stück mit einer Haarspange.
Das 2/5-Stück in zwei gleichgroße Strähnen unterteilen. Nun von der rechten Strähne rechtsaußen eine Strähne abtrennen und zur Innenseite der linken Strähne führen. Dasselbe andersherum: Von der linken Strähne linksaußen eine Strähne nehmen und zur Innenseite der rechten Strähne legen.

Ab jetzt flechtest Du die 1-Cent-Münzen Strähnen mit ein: Wieder von der rechten Strähne rechtsaußen eine Strähne abtrennen und zur Innenseite der linken Strähne geben, dann von der rechten 1-Cent-Strähne einen Teil abnehmen und dorthin legen.
Dasselbe auf der linken Seite und so weiter. Tipp: Die 1-Cent-breite Strähne sollte ungefähr 5x Mal auf jeder Seite eingeflochten werden, um später einen tollen Effekt zu bekommen. Sind die seitlichen 1-Cent-Strähnen verflochten, flechtest du als Fischgrätenzopf weiter bis zur Spitze. Führe das bei allen Mähnenstücken durch.
Schritt 5: Löse das Gummi (und die Haarspange) aus dem unteren 3/5-Mähnenstück.

Nimm die äußeren Strähnen des Mähnenstücks in die Hand und ziehe diese nach außen auseinander.
Dadurch rutschen die Strähnen des unteren Mähnenteils in den oberen geflochtenen Mähnenteil hinein.
Tipp: Je dünner die Strähnen, mit denen du den Zopf flechtest, desto deutlicher wird das Fischgrät-Muster. Einfach ausprobieren!
Flechtdutts mit Flechtbogen
Schritt 1: Die Mähne mit dem Stielkamm in Kardätschen-breite Stücke unterteilen. Die einzelnen Stücke locker mit einem Gummi zusammenbinden.
Schritt 2: Die abgetrennten Mähnenstücke nochmals in Längsbreite unterteilen. Dazu das erste Mähnenstück am Kopf des Pferdes öffnen und mit dem Stielkamm das obere Drittel abtrennen.

Das obere abgeteilte Stück ist etwa 1/3 so dick wie der untere Teil.
Nun sowohl das 1/3- als auch das untere 2/3-Mähnenstück wieder locker mit Gummis fixieren. Diesen Schritt an allen weiteren Mähnenstücken wiederholen, nur das letzte Mähnenstück auslassen. Zur Vorstellung: Das dünnere obere Mähnenstück wird der Flechtbogen, der untere Teil der Flechtdutt.
Schritt 3: Alle oberen 1/3-Mähnenstücke bis zur Spitze einflechten. Flechte in Richtung Himmel, nicht zu Dir. So steht der Zopf in die Höhe und kann später wie ein Regenbogen zum nächsten Zopf gebogen werden.
Wer vergessen hat, wie flechten funktioniert, kann auf Seite 91 unter Schritt 2 spickeln.
Schritt 4: Jetzt geht es am ersten Mähnenstück weiter: Nimm das untere, noch ungeflochtene Mähnen- stück und flechte es ebenfalls bis zur Spitze.
Schritt 5: Für den ersten Flechtbogen öffnest du am zweiten Mähnenstück das Gummi vom unterem 2/3-Mähnenstück und beginnst zu flechten. So, dass jede der drei Strähnen einmal gekreuzt wurde. Bevor du weiter flechtest, musst du die eingeflochtene 1/3-Mähne von deinem ersten Mähnenabteil mitnehmen.

Lege dafür den 1/3-Zopf des ersten Mähnenstücks im aufgestellten Halbkreis zu deinem angefangenem Flechtzopf des zweiten Mähnenstücks. Je nachdem, auf welcher Halsseite sich die Mähne deines Pferdes befindet, legst du den Zopf auf die linke oder rechte Strähne. Es ist immer die, die neben dem ersten Mähnenstück liegt (B).
Flechte dann den 2/3-Zopf wie gewohnt weiter. Schau, dass das Gummi unter dem Flechtmotiv verschwindet. Unsere Mähne war dazu etwas zu kurz. Wiederhole diesen Schritt, bis du unten angekommen bist.
Schritt 6: Die Bögen stehen, nun entsteht der Flechtdutt: Gehe wieder zum ersten Mähnenstück vor und nimm die Spitze des unteren 2/3-Flechtzopfs in die Hand.

Drehe den Zopf nach UNTEN ein, sodass die Spitze des Zopfes am Ansatz der Mähne anliegt.
Jetzt drückst du von oben mit dem Zeigefinger ein Loch in den Ansatz des 2/3-Flechtzopfes. Das geht am besten, indem du zwischen die Strähnen reindrückst. Greife durch das Loch nach dem Ende des darunterliegenden Zopfes und ziehe es durch.

Es entsteht eine Flechtkugel.
Wiederhole den Schritt mit allen Zöpfen. Falls die Mähne deines Pferds sehr lang ist, dreh den Zopf mehrmals nach unten ein.
Schritt 7: Damit die eingedrehten Flechtdutts schön kugelig werden, ziehe die einzelnen Flechtsträhnen vorsichtig auseinander.

Tipp Zopfvariante: Wer die Dutts lieber stehend statt liegend haben möchte, dreht in Schritt 6 den Zopf nicht nach unten sondern nach oben ein.