Wenn Sie beide Tiere vorsichtig aneinander gewöhnen, wird Ihr neuer Hund sicher ein toller Begleiter bei gemeinsamen Ausritten. Doch zuerst schaffen Sie das Fundament für einen kontrollierbaren Reitbegleithund, indem Sie den Grundgehorsam festigen.
Basiskommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib", "Komm" und vor allem das "bei Fuss gehen" mit und ohne Leine sollten am Boden funktionieren, bevor Sie sich in den Sattel schwingen. Ein guter Hundetrainer kann dabei hilfreich sein. Nur wenn Ihr Hund die wichtigen Grundkommandos befolgt, können Sie ihn sicher an Ihrer Seite halten. Und Sie können ihn dann auch an einem bestimmten Platz ablegen oder jederzeit zu sich rufen.
Der Weg zum Reitbegleithund dauert Zeit
Ganz wichtig: Nehmen Sie sich Zeit! Die Ausbildung zum Reitbegleithund dauert in der Praxis mehrere Monate.
Den Stall zum Alltag machen: Nehmen Sie Ihren Hund mit in den Stall, wann immer es geht. So lernt er, dass das Pferd zum Rudel dazugehört. Behalten Sie ihn zunächst an der Leine und weisen Sie ihm einen festen Platz zu, wo Sie ihn anleinen können. Legen Sie eine Decke, die der Hund kennt, jeweils dorthin, wo er sich im Stall aufhalten soll – zum Beispiel in der Nähe des Putzplatzes oder später auch am Rand des Reitplatzes.
Am Anfang ist es wichtig, dass Sie Hund und Pferd einen Sicherheitsabstand zueinander zugestehen. Denn Sie sollten vermeiden, dass sich eines der Tiere durch das andere bedroht fühlt. Die Hundedecke sollte also für das Pferd sichtbar, aber nicht erreichbar sein.
Den Stall-Alltag zum Highlight machen

Ihr Hund soll gerne mit in den Stall kommen. Geben Sie Ihrem Hund das Gefühl, genauso wichtig zu sein wie Ihr Pferd, indem Sie ihn mit Dingen beschäftigen, die ihm Spaß machen. Sie können zum Beispiel das Ritual einführen, dass Sie Ihren Hund an seinem Platz füttern, während Sie Ihr Pferd putzen. Oder teilen Sie ihm Aufgaben zu: Lassen Sie ihn Gegenstände apportieren, zum Beispiel die Putzbürste.
Platzarbeit mit Hund: Während Sie reiten, hat Ihr Hund einen Platz in Sichtweite. Machen Sie ihm das Warten so angenehm wie möglich, indem Sie ihm zwischendurch Ihre Aufmerksamkeit schenken. Halten Sie bei Ihrem Hund regelmäßig an und werfen Sie ihm ein Leckerchen zu – als Belohnung dafür, dass er an seinem Platz bleibt. Am Ende der Reiteinheit dürfen Sie ihn ordentlich loben. Der Hund verknüpft durch dieses Prozedere Ihr Pferd mit etwas Positivem.
Erste Schritte als Reitbegleithund: Wenn Sie das Gefühl haben, Pferd und Hund verstehen sich gut, können Sie anfangen, mit beiden gemeinsam zu laufen – ohne dass Sie im Sattel sitzen. Sie gehen dabei zur Sicherheit in der Mitte. Ihren Hund nehmen Sie vorerst an die Leine. Bleiben Sie am Anfang in einem eingezäunten Bereich. Erst wenn Sie sich sicher fühlen, können Sie erste Spaziergänge wagen. Klappt auch das gut, können Sie Ihren Hund von der Leine lassen – vorausgesetzt, er kennt die nötigen Kommandos, um bei Ihnen zu bleiben.
Ab ins Gelände – aber erst mit Begleitung

Bevor Sie Ihren Hund vom Pferd aus führen, bitten Sie eine andere Person, mit Ihrem Hund nebenher zu laufen, während Sie im Sattel Ihres Pferds sitzen. So gewöhnen Sie die Tiere schon einmal daran, "miteinander zu gehen", ohne dass Sie auf beide gleichzeitig achten müssen.
Und endlich – Reiten mit Hund: Nun sind Sie Ihrem Ziel ganz nah. Steigen Sie in den Sattel, nehmen Sie Ihren Hund an die Leine und reiten Sie erst einmal nur in einem eingezäunten Bereich. Haben Sie ein gutes Gefühl, können Sie die Leine weglassen.
Der nächste Schritt: Sie gehen ins Gelände. Auch hier behalten Sie Ihren Hund zunächst an der Leine. Erst wenn Sie sicher sind, dass Sie alles unter Kontrolle haben, können Sie Ihren Hund auch ohne Leine mit in die Natur nehmen.
Lesen Sie auch: