Schön im Rahmen bleiben

Wenn Sie Ihr Pferd aufnehmen wollen, sollte es auch im Mittelpunkt der Aufnahme stehen. „Ich wähle den Bildausschnitt in der Regel so, dass das Pferd möglichst mittig und bildfüllend im Rahmen sitzt“, sagt Pferdefilmer Armin Ulrich. „Sonst laufe ich Gefahr, dass sich das Pferd vor der Landschaft verliert.“ Wichtig: „Achten Sie darauf, dass sie weder Pferdebeine, -ohren oder den Reiter abschneiden.“
Weg von der Sonne:

Der gröbste Fehler beim Filmen lässt sich auch am ein- fachsten vermeiden: „Achten Sie auf den Sonnenstand“, rät Armin Ulrich. „Sie sollte idealerweise von hinten oder seitlich stehen, um Ihr Filmobjekt an- zustrahlen.“ Wer gegen die Sonne filmt, wird an seinen Aufnahmen hingegen wenig Freude haben: „Da bekommen Sie höchstens nette Schattenrisse und sonst nichts zu sehen.“
Hell und dunkel vermeiden:

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Zwar kann man Details durch punktuelles Anstrahlen vor einem dunklen Hintergrund wirkungsvoll in Szene setzen. „Das ist ein tolles künstlerisches Stilmittel“, sagt Armin Ulrich. „Dafür muss man allerdings ein Könner sein, sonst sieht es einfach nur ungekonnt aus.“ Sein Tipp: „Bevor Sie loslegen, machen Sie eine Stellprobe und schauen Sie sich den Lichtverlauf an.“ Andernfalls droht das, was das Foto unten links zeigt: Das Pferd läuft in der Sonne, seine Reiterin versinkt im Schatten.
Standort richtig wählen

Bestimmen Sie die richtige Perspektive. „Wenn Sie bei einem Pferd die Gänge zeigen wollen, macht es wenig Sinn, es von vorne zu filmen“, sagt Armin Ulrich. „Filmen Sie es von der Seite von einem festen Standort aus.“ Genau umgekehrt ist es, wenn Sie beispielsweise Schulterherein oder eine Traversale filmen wollen. „Das müssen Sie von vorne oder im Fall der Traversale von schräg vorne aufnehmen, sonst sieht ja niemand, ob das Pferd auf zwei Hufschlägen geht oder die Beine korrekt kreuzt“, sagt Ulrich. Damit die Aufnahme nicht verwackelt, empfiehlt er ein Stativ und eine ruhige Hand. „Folgen Sie der Bewegung langsam und gleichmäßig, sonst ruckelt es im Film.“
Background checken

Das tollste Pferd kommt im Bild nicht richtig zur Geltung, wenn der Hintergrund nicht stimmt. „Am besten ist eine neutrale Kulisse, die möglichst wenig vom Pferd ablenkt“, verrät Armin Ulrich. Ideal sind Bäume, eine Hecke oder blauer Himmel (siehe Foto oben rechts). Völlig ungeeignet ist hingegen ein mit Gegenständen vollgestellter Hintergrund, also unaufgeräumte Hofecken (siehe Foto links oben), Zäune, Autos oder Gebäude. Dunkle Stallgassen und schlecht beleuchtete Reithallen taugen ebenfalls nicht als Kulisse.
Zur Person: Armin Ulrich

Armin Ulrich war früher bei TV-Serien wie „Marienhof“ Auf- nahmeleiter. Seit 2007 produziert er Pferdefilme. Mehr Infos unter: www.arminius- media.de