Welche Ursachen gibt es für Borreliose beim Pferd?
Der schwarze Peter liegt bei weiblichen Zecken: Sie können mit ihrem Stich die Borrelien übertragen. Experten schätzen, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Zecken diese gefährliche Bakterienart in sich tragen – und das in allen Regionen Deutschlands.
In Europa wird die Krankheit meist vom Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen, der mit etwa 95 Prozent häufigsten Zeckenart in Deutschland. Allerdings erfolgt die Infektion mit Borrelien nicht unmittelbar nach dem Stich. Das dauert zwischen 16 und 24 Stunden. "Die Bakterien müssen erst vom Darm der Zecke zu den Speicheldrüsen wandern", sagt Professor Bettina Wagner vom Animal Health Diagnostic Center der Cornell Universität (USA).

Etwa 20 - 30 % der Zecken tragen Borreliose-Bakterien in sich
Wie äußert sich Borreliose beim Pferd?
- anfänglich keine Symptome
- im späteren Verlauf: starke Arthritis und Muskelschwäche
- im fortgeschrittenen Stadium können: das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) angegriffen werden
- das Pferd kann unreitbar werden
Wie wird Borreliose diagnostiziert?
Die Diagnose von Borreliose bei Pferden ist komplex, da Symptome oft unspezifisch sind und erst Monate nach dem Zeckenstich auftreten, was die eindeutige Identifikation erschwert. Professor Bettina Wagner entwickelte den Equine Lyme Multiplex Assay in den USA, der nicht nur auf das Vorliegen einer Infektion hinweist, sondern auch das Stadium der Krankheit durch die Messung der Antikörpertiter bestimmt. In Deutschland erfolgt die Diagnose häufig durch Bluttests wie IFA oder ELISA, die auf Antikörper gegen Borrelien prüfen, und wird durch den spezifischeren Western-Blot-Test ergänzt, um eine Borreliose zu bestätigen. Es ist wichtig, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen, da nicht jede Infektion zwangsläufig zu einer Erkrankung führt.
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