55 Liter fasst die Lunge eines Pferds. Beim Menschen sind es nur zwei bis drei Liter. Die Pferdelunge wiegt etwa 7 Kilo. Pro Atemzug strömen bis zu 8 Liter Luft in die Lunge; schon in Ruhe sind das über 100 000 Liter täglich. Pferde nutzen allerdings nur circa 40 Prozent des einströmenden Sauerstoffs, Menschen 70 Prozent.
Pferde können nicht durch den Mund atmen
Pferde können, anders als die meisten Tiere, ausschließlich durch ihre Nüstern atmen. Dabei halten sie ihr Maul und ihre Lippen geschlossen, wodurch ein Unterdruck im Maul entsteht. Dies drückt das Gaumensegel an die Zungenwurzel und ermöglicht den Luftfluss durch die Nase. Bei Anstrengung oder unter Stress blähen sich die Nüstern stark, um möglichst viel Luft aufnehmen zu können. Pferde können ihre Atmung auch aktiv steuern – und zum Beispiel beim Gurten, unter Stress oder beim Tauchen die Luft anhalten.
Die Atmung ist an den Bewegungsablauf gekoppelt
Die Atmung ist an den Bewegungsablauf des Pferds gekoppelt und wirkt vor allem im Galopp als Taktgeber. Sobald es die Vorderbeine nach vorne streckt, atmet es ein. Berühren die Vorderbeine wieder den Boden, atmet es aus. Denn mit der Schwungbewegung rutschen die inneren Organe nach vorne und drücken auf das Zwerchfell sowie die Lungen- flügel, was das Pferd ausatmen lässt. Ist die Atmung durch ein klemmendes Bein oder falsche Hilfengebung gestört, hakt’s auch beim Takt