Cesar Parra: 15 Jahre Sperre wegen Pferdequälerei

FEI fällt eine Entscheidung
Olympiareiter Cesar Parra für 15 Jahre gesperrt

ArtikeldatumVeröffentlicht am 11.08.2025
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Cesar Parra beim FEI Grand Prix in New Jersey 2014.
Foto: Icon Sports Wire / GettyImages

15 Jahre Sperre wegen systematischer Pferdequälerei

Die Entscheidung vom 6. August gilt als eine der härtesten Sanktionen in der Geschichte des Weltreiterverbands. Der 62-jährige US-Reiter, der ursprünglich für Kolumbien startete, war bereits seit Februar 2024 vorläufig suspendiert. Damals hatten die US Equestrian Federation (USEF) und die FEI Videomaterial und Fotos erhalten, die Cesar Parra beim Einsatz "abscheulicher, missbräuchlicher Trainingsmethoden" zeigten. CAVALLO berichtete über den Vorfall.

"Mehrheit der Pferde betroffen" – jahrelanger Missbrauch

Laut FEI belegen Zeugenaussagen sowie umfangreiches Video- und Fotomaterial, dass Parra über Jahre hinweg einen Großteil – wenn nicht sogar alle – seiner Pferde wiederholt und bewusst misshandelte. Die Vorwürfe umfassen neben direktem Pferdemissbrauch auch Verstöße gegen den FEI-Ehrenkodex zum Wohlergehen des Pferdes. Sein Verhalten habe zudem den Ruf des Sports schwer beschädigt.

"Dass ein Athlet dieses Niveaus so handelt, macht den Fall besonders erschütternd", betonte FEI-Rechtsdirektor Mikael Rentsch. "Pferdewohl ist das Fundament unseres Sports – kein optionales Extra."

Sperre bis 2039 – hohe Geldstrafe und Signalwirkung

Die Strafe ist deutlich: Bis 1. Februar 2039 darf Cesar Parra weder an nationalen noch internationalen Turnieren teilnehmen noch FEI-registrierte Pferde trainieren. Zusätzlich muss er 15.000 CHF (Schweizer Franken) Strafe und 10.000 CHF Gerichtskosten zahlen. Die FEI wertet die Entscheidung als klares Signal: Niemand steht über dem Tierschutz – egal wie prominent.

Der Fall Parra führt zu Regeländerung bei USEF

Ein interessanter Nebenaspekt: Als der amerikanische Verband USEF die Vorwürfe Anfang 2024 erhielt, gab es noch keine Regel, um Missbrauch außerhalb von Turnierveranstaltungen zu sanktionieren. Daher wurde der Fall an die FEI übergeben. Inzwischen hat die USEF ihre Statuten geändert und kann nun auch bei "unethischem Verhalten auf oder außerhalb des Turniergeländes" tätig werden. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Hintergrund zur Karriere Cesar Parras

Cesar Parra nahm für Kolumbien an den Panamerikanischen Spielen 1999, den Olympischen Spielen 2004 sowie den Weltreiterspielen 2002 und 2006 teil. Seit 2008 startete er für die USA und gewann Team-Gold bei den Panamerikanischen Spielen 2011. Mit der 15-jährigen Sperre dürfte seine aktive Karriere im internationalen Dressursport endgültig beendet sein.