1. Mehr lächeln, besser entspannen
Der kenianische Rekord-Langstreckenläufer Eliud Kipchoge wendet in seinen Wettkämpfen eine mentale Technik an, die sich periodisches Lächeln nennt. Dies soll den Körper entspannen, Schmerzen lindern und so eine höhere Leistung ermöglichen. Klingt erst mal seltsam, doch Untersuchungen an der nordirischen University of Ulster bestätigen die Wirksamkeit der Methode. Die Forscher baten 24 Läufer, jeweils 4 Läufe à 6 Minuten auf einem Laufband zu absolvieren. Die Teilnehmer der Studie sollten dabei entweder lächeln oder aber den Gesichtsausdruck imitieren, der sich bei anstrengendem Laufen für gewöhnlich einstellt. Am Ende zeigte sich, dass lächelnde Läufer körperliche Belastung nicht nur als weniger anstrengend erlebten, sondern auch weniger Sauerstoff und Energie verbrauchten. Eine Technik, die man sich beim Reiten, der Stallarbeit oder im Job zu Nutze machen kann: Während anstrengender Phasen einfach immer wieder zu lächeln, regt die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin an. In diesem Sinne: Immer schön lächeln, denn Reiten macht Spaß!
2. Geteiltes Erleben
Wer Musik gemeinsam mit anderen hört, steigert seine Gefühle von Selbstwert und Zugehörigkeit um bis zu 25 Prozent. Eine britische Studie an der Goldsmiths University of London hat das gezeigt. Also: Radio anschalten – und mit deiner Stall-Bestie den gemeinsamen Ritt oder die gemeinsame Sattelpflege-Session genießen!
3. Tierisch gut
Zeit mit einem Vierbeiner zu verbringen, kann den Blutdruck senken sowie Gefühle von Schmerz und Einsamkeit mindern. Zudem weisen Untersuchungen an der University of Missouri darauf hin, dass es den Serotoninspiegel steigen lässt, einen Hund zu streicheln. Oder dein Pferd. Oder das einer Reiterkollegin, die gerade Urlaub macht oder vielleicht aus gesundheitlichen Gründen ihren Vierbeiner nicht selbst betüddeln kann. Damit tust du nicht nur dem Tier etwas Gutes: Deine Hilfsbereitschaft kurbelt auch die Produktion des Anti-Stress-Hormons Oxytocin an.

Streicheln tut gut: Das macht Pferd und Mensch happy!
4. Orgasmus fürs Gehirn
Manche Menschen verspüren intensives Kribbeln auf der Kopfhaut oder entlang der Wirbelsäule, wenn sie sanftem Flüstern lauschen, Papierknistern wahrnehmen oder dabei zusehen, wie sich jemand die Haare kämmt. Das Phänomen wurde mit der klangvollen Bezeichnung Autonomous Sensory Meridian Response (ASMR) versehen und ist noch weitgehend unerforscht. Doch Personen, die ASMR erleben, berichten, danach deutlich entspannter und weniger gestresst zu sein. Einige beschreiben die intensiven positiven Gefühle gar als eine Art Gehirnorgasmus. Es wird spekuliert, dass ASMR mit einer Erhöhung des Serotoninspiegels einhergehen könnte. Während die Wissenschaftler sich damit beschäftigen, zu Ursachen und Folgewirkungen des Phänomens vorzudringen, lohnt es sich, einfach mal auszuprobieren, ob du zu den Glücklichen gehörst, die ASMR erleben können: Schaue doch einfach mal deiner Stallkollegin bei der Fellpflege ihres Pferds zu oder lausche deinem Pferd beim Heu-Mümmeln. Entspannung pur!
5. Erdnuss-Energie
Es gibt viele mögliche Gründe dafür, wenn du am Nachmittag wie ein nasser Sack im Bürostuhl hängst: Müdigkeit, ein niedriger Blutzuckerspiegel oder die Aussicht, sich noch 3 Stunden durch einen Berg von Arbeit ackern zu müssen, bevor es endlich in den Stall geht. Auch ein sinkender Serotoninspiegel kann für den Durchhänger verantwortlich sein. Simple Lösung des Problems: Erdnüsse. Die sind reich an Tryptophan, und das bringt die Serotoninproduktion wieder richtig auf Touren. Nach einer leckeren Stulle mit Erdnussbutter kannst du wieder mit neuer Energie durchstarten – auch im Sattel!
6. In Nostalgie schwelgen
Beim Meditieren heißt es immer, man solle im Moment verbleiben, die Vergangenheit ruhen lassen. Wissenschaftler an der State University in San Francisco haben jedoch entdeckt, dass es einen Zusammenhang zwischen Nostalgie und erhöhter Lebenszufriedenheit gibt. Offenbar fördert es die Produktion von stimmungssteigernden Hormonen, sich Fotos anzusehen, die geliebte Menschen zeigen. Sieht so aus, als würde die Foto-Rückblick-Funktion des Smartphones also durchaus einem guten Zweck dienen. Der Anblick von Pferdefotos ist zwar nicht erforscht, aber wir sind sicher: Das klappt auch!
7. Schwimm dich glücklich
Schwimmen zu gehen lohnt sich zu jeder Jahreszeit, denn: Schon beim ersten Eintauchen ins kalte Wasser werden reichlich Endorphine und Adrenalin ausgeschüttet. Die darauffolgenden Schwimmbewegungen setzen dann verstärkt Dopamin und Serotonin frei. Und: Zu zweit schwimmen macht mehr Laune, als einsam seine Bahnen zu ziehen. Mit dem Pferd gemeinsam baden zu gehen, macht besonders happy.
8. Warm ums Herz
Manchmal ist es so einfach: Frust kann man wegbaden! Einer Studie an der Universität Freiburg zufolge können 2 Wannenbäder pro Woche die Stimmung stärker heben als Ausdauertraining. Im Test wurden Personen mit depressiven Symptomen in 2 Gruppen eingeteilt: Die einen badeten, wickelten sich danach in ein warmes Handtuch ein und entspannten sich eine Weile. Das minderte die Symptome stärker als bei den Probanden, die an einem Intervalltrainingskurs teilnahmen. Sollte nicht allzu schwer sein, sich zum Nichtstun aufzuraffen, oder? Vor allem nach kalten Stall-Tagen ist ein heißes Bad ein wahrer Seegen für Körper und Geist.
9. Das Glück liegt nicht nur auf dem Rücken der Pferde, sondern auch auf dem Boden!
Mach dir die Hände schmutzig! Im Outdoor-Gym, sprich in freier Natur. Englische Forscher der University of Bristol haben herausgefunden, dass der Kontakt mit Bodenbakterien auf das Hirn einen ähnlichen Effekt haben kann wie Antidepressiva. Um also das oberste Level des persönlichen Wohlbefindens zu erreichen, lass das angesagte Fitness-Studio einfach links liegen und mach stattdessen Kniebeugen, Liegestütze, Yoga und Co. auf der Weide bei deinem Pferd.

Selbst mit Matte ohne direkten Bodenkontakt: Yoga ist super für die Beweglichkeit des Reiters und baut Stress ab.
10. Dank Druck gut drauf
Eine herzliche Umarmung kann einhergehen mit der Ausschüttung einer ganzen Armada an Glücks- und Kuschelhormonen, darunter Serotonin, Dopamin und Oxytocin. Wer sich ungern von anderen Menschen drücken lässt oder abends alleine im Bett liegt, kann sich mit einer so genannten Gewichtsdecke ausrüsten. Die mit feinen Perlen gefüllten Decken werden unter anderem dazu genutzt, autistischen Kindern oder Menschen mit ADHS zu helfen, zum Beispiel bei Gefühlen von Angst, innerer Unruhe oder Überreizung. Wer häufig unter Stress steht, sollte der textilen Umarmung mal eine Chance geben. Gibt es übrigens auch für gestresste Pferde!
11. Sägen, schnitzen, schleifen, seufzen
Kreative Freizeitaktivitäten dienen nicht nur dazu, den Lebenslauf aufzupolieren. Eine in der US-Fachzeitschrift "Art Therapy" veröffentlichte Studie ist zu dem Schluss gekommen, dass eine 45-minütige kreative Betätigung die körpereigenen Stresshormone um 75 Prozent reduzieren kann. Am besten eignen sich dafür Holzarbeiten, denn Forscher haben entdeckt, dass die taktile Wahrnehmung von Holz dem Körper beim Entspannen hilft.