Kann KI Krankheiten beim Pferd erkennen?

Künstliche Intelligenz
Kann KI Krankheiten beim Pferd erkennen?

Veröffentlicht am 03.01.2025
CAVALLO Doktor KI, Illustration mit Skelett und Adern vom Pferd
Foto: GettyImages/Sebastian Kaulitzki Science Photo Library

Ob Roboter-Staubsauger, autonom fahrende Autos oder automatische Bewässerung: Kaum ein Gebiet, in dem Künstliche Intelligenz heute nicht schon eingesetzt wird. Besonders gut ist KI darin, Bilder zu analysieren, zu markieren und zu sortieren. Das geschieht klassisch über Software und Programme oder durch sogenanntes "Deep Learning": Der Algorithmus lernt durch das Vorlegen von immer neuen Bilddaten, selbstständig bestimmte optische Merkmale zu identifizieren.

Durch dieses eigenständige Lernen kann die KI auch Daten, die sie noch nicht "gesehen” hat, einordnen – und so anhand von Bildern Erkrankungen oder abweichendes Verhalten erkennen. Das machen sich Pferdebesitzer, Stallbetreiber, aber auch Veterinäre immer mehr zunutze. Wie das Tool unseren Pferden konkret im Stallalltag oder medizinisch weiterhilft? Auf vielfache Weise.

Verhalten: normal?

Schon seit 2019 ist mit dem "Horse Protector" von Acaris ein KI-basierter Überwachungsdienst für Pferdegesundheit und -sicherheit auf dem Markt. Hochauflösende Kameras behalten Boxen, Stallgassen und ganze Anlagen rund um die Uhr im Blick, während die KI das Verhalten der Pferde in Echtzeit analysiert.

Besonders gut funktioniert diese Lösung bei Geburten und Koliken. "Die KI erkennt wissenschaftlich validierte Verhaltensmuster wie häufiges Hinwerfen, die auf Koliken oder Geburten hindeuten", erklärt Dr. Arne Rasmus Dräger, Geschäftsführer von Acaris. "Mit bisher über 4 000 überwachten Geburten und Koliken und dem jahrelang optimierten KI-Training auf individuelle Fress- und Ruhegewohnheiten hat sich unser System weltweit bewährt."

CAVALLO Doktor KI, Mutterpferd Stute liegt mit frischgeborenem Fohlen in der Box auf Stroh
GettyImages/purple queue

Im Notfall alarmiert die Anwendung Reiter oder Stallbetreiber sofort per Telefonanruf und per Push-Nachricht über die App. Mithilfe von detaillierten Berichten können Pferdebesitzer zudem Verhaltensänderungen oder Aktivitätsmuster über längere Zeiträume analysieren. Mehr als 3,5 Millionen Stunden Videomaterial wertete die Künstliche Intelligenz schon aus. "Damit sind wir weltweit führend in der Pferdeverhaltensanalyse und seit über zwei Jahren Partner des CHIO Aachen Scientist Circle", so Draeger. Dieses Projekt bringt Wissenschaftler aus mehreren Ländern zusammen, um herauszuarbeiten, wie sich das Wohlergehen von Sportpferden auf Turnieren verbessern lässt.

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