Sechs Fliegenmützen im CAVALLO-Test
CAVALLO-Test: Fliegenmützen für Pferde

Sie schwirren wieder: Um Insekten auf der Koppel effektiv von Pferdeköpfen fernzuhalten, helfen nur Fliegenmasken. Welche Modelle sitzen gut und sicher? CAVALLO nahm sechs Kandidaten im Praxistest unter die Lupe.

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Foto: Rädlein

Kaum locken die ersten Sonnenstrahlen, surren auch schon Fliegen um die Pferde. Während manche die Plagegeister mit stoischer Ruhe ertragen, kommen andere Pferde aus dem Schütteln nicht mehr heraus. Ihnen sollen Fliegenmasken helfen. Sie schützen die Augen vor Bakterien, die Fliegen anschleppen und die zu Bindehautentzündungen führen können. Und sie halten lästige Insekten von den Ohren fern.

Das Problem: Manche Masken sitzen nicht gut und sicher. Einige fliegen schon durchs Schütteln vom Kopf; oder sie rutschen herunter, wenn sich das Pferd am Bein scheuert oder sich wälzt. Andere schließen nicht richtig ab, so dass Fliegen hindurchschlüpfen können. In einem Praxistest mit drei Pferden sucht CAVALLO nach der optimalen Fliegenmaske.

Unsere Highlights

Im Test sind Modelle von USG, Waldhausen, Busse, Felix Bühler, Einhorn und Loesdau. Material, Passform und Handling der Masken testet CAVALLO in der Praxis an den Wallachen Graf Sion, Cody und Scoopy. Sie alle lassen sich die Masken problemlos an- und ausziehen; Fliegen, die unter die Maske kriechen, stören sie nicht. Cody und Scoopy stehen zusammen auf Koppel oder Paddock und ziehen sich Hauben gerne mal vom Kopf. Halten die Masken das aus?

Vorsicht: Feiner Stoff geht schnell kaputt

Das Material der Masken variiert. Weich und elastisch sind etwa die getesteten Modelle von USG und Loesdau. Der weiche Stoff mit den feinen Maschen an den Augen ist angenehm fürs Pferd, geht aber schnell kaputt.

Die Testpferde, die zusammen auf der Weide stehen, beißen ruckzuck ein Loch in beide Test-Masken. Die Modelle von Waldhausen und Busse dagegen sind aus recht steifem Material mit größeren Maschen. Das mag unbequem wirken, die Masken sind jedoch robuster.

Das Modell von Einhorn ist aus tuchähnlichem Stoff mit feinen Maschen und macht einen hochwertigen Eindruck. Das Netz um die Augen ist weder zu weich noch zu hart. Der Stoff könnte jedoch empfindlich sein.

Weichen, aber robusten Stoff um Ohren und Nase hat die Test-Maske von Felix Bühler. Rund um die Augen ist stabiles, aber feines Netzmaterial. Eine ideale Kombination. Was das Material betrifft, hat diese Maske die Nase vorn.

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Fliegen schleppen Bakterien ins Auge. Das kann zu Bindehautentzündungen führen.
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Rädlein
Manche Fliegenmasken lassen sich wie ein Strumpf über den Kopf ziehen.

Für die ideale Passform ist es wichtig, dass die Maske dicht am Kopf sitzt, vor allem an der Nase. Dann können keine Fliegen darunter schlüpfen. Außerdem fliegt eine passende Maske nicht vom Kopf, wenn sich die Pferde schütteln oder wälzen. Masken gibt es in unterschiedlichen Größen für die unterschiedlichen Pferdeköpfe.

Tipp: Da die Größen der Masken variieren, müssen Sie im Zweifel verschiedene probieren. Denn manchem Warmblüter passt zum Beispiel eher ein Vollblut-Modell.

Welche Fliegenmaske ist die Beste?

Im Test sitzt die Maske von Loesdau bei Sion und Scoopy an Ohren und Nase sehr gut und dicht. Das Test-Modell von Busse sitzt bei allen drei Pferden an Ohren und Augen gut, ist vorn aber recht weit.

Da die Maske von USG aus einem Stück ist und sehr dehnbar, passt sie allen drei Test-Pferden gut. Im Gegensatz zur getesteten Maske von Einhorn. Diese passt nur Sion gut. Das Modell von Waldhausen sitzt nur bei Cody halbwegs: Unten ist es recht weit, so dass Fliegen unter die Maske schlüpfen können.

Optimal an Ohren, Augen und Nase sitzt bei allen Test-Pferden die Maske von Felix Bühler. Das Test-Modell punktet damit auch bei der Passform.

Wie gut lassen sich die Masken den Pferden anziehen? Wie eine Socke stülpt man die Haube von USG über den Kopf. Das erfordert etwas Geschick. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Einhorn-Maske. Da sie weiter geschnitten ist, geht es mit dieser Maske etwas schneller. Sie wird aber eigentlich zusammen mit einer Fliegendecke verwendet. Deswegen hat sie ein Halsteil und zusätzliche Schnallen zum Befestigen. Die stören, wenn die Haube ohne Decke benutzt wird.

Noch praktischer im Einsatz ist die Test-Maske von Loesdau mit Reißverschluss. Sie wird einfach über die Ohren gelegt und in der Kehle geschlossen.

Die getesteten Masken von Waldhausen, Busse und Felix Bühler schließen mit einem Klettverschluss. Das geht am einfachsten und ist mit wenigen Handgriffen erledigt.

Die Hauben von Felix Bühler und Busse bieten noch ein Extra: Sie haben zusätzlich einen abnehmbaren Nasenschutz. Das schützt hellhäutige Pferde vor Sonnenstrahlen und hält Fliegen von den Nüstern empfindlicher Pferde fern.

Stets die Nase vorn im Praxistest hat das Modell von Felix Bühler. Die Maske ist Testsieger, da sie bei allen drei Pferden optimal sitzt, aus geschmeidigem, aber trotzdem stabilem Material ist und sich leicht anziehen lässt. Zudem bleibt sie stets sicher am Kopf. Die Fliegen können also kommen.

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USG
Kopfschütteln ade: Fliegenmasken schützen Pferde auch beim Ausritt vor schwirrenden Plagegeistern.
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4 / 2023

Erscheinungsdatum 15.03.2023

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