Herpes-Impfpflicht für Turnierpferde aufgehoben

FN-Beirat Sport trifft Entscheidung
Herpes-Impfpflicht für Turnierpferde aufgehoben

Zuletzt aktualisiert am 03.04.2024
Schimmel mit einem Reiter über dem Sprung aus der Froschperspektive
Foto: simonkr/ gettyimages

Hintergrund und Entwicklungen

Seit 2023 galt die Pflicht für alle Turnierpferde, gegen EHV-1 geimpft zu sein.Die Einführung der Herpes-Impfpflicht erfolgte ursprünglich als Reaktion auf einen massiven Ausbruch der neurologischen Verlaufsform von EHV-1 während eines internationalen Turniers in Spanien im Jahr 2021. Dies führte zu einer vorübergehenden Aussetzung des internationalen und nationalen Turniersports und verzeichnete tragische Todesfälle bei Pferden. Aufgrund dieser Ereignisse und der jahrelangen Diskussion innerhalb des Verbandes wurde 2023 eine verbindliche Impfpflicht eingeführt. Nun wird die Herpes-Impfpflicht ab dem 15. April 2024 wieder aufgehoben.

Rückkehr zur Eigenverantwortung

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach betont, dass die Entscheidung, die Impfpflicht aufzuheben, vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen getroffen wurde. Die fehlende internationale Einigkeit und der Widerstand gegen die Impfpflicht in einigen Landesverbänden spielten dabei eine Rolle. "Als wir die Impfpflicht eingeführt haben, sind wir davon ausgegangenen, dass der Weltreiterverband und andere Nationen mitziehen werden. Das ist aber nicht der Fall. Auch der Weltreiterverband verzichtet nach wie vor auf eine Impfpflicht. Zugleich spüren die Landesverbände einen anhaltenden Widerstand in der Mitgliedschaft gegen die Impfpflicht. Mit unserer erneuten Abstimmung reagieren wir auch auf aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise die hohe Inflation der vergangenen Jahre oder die neue Gebührenordnung für Tierärzte", erklärt Lauterbach in einer Pressemitteilung vom 2. April 2024. Trotz der Aufhebung bleibt die Empfehlung zur Herpes-Impfung bestehen, die nun jedoch wieder in die Eigenverantwortung der Pferdebesitzer fällt.

Impfpflicht als Diskussionsthema

Die Diskussion um eine Herpes-Impfpflicht innerhalb des Verbandes war bereits seit Jahren im Gange. Im Zusammenhang mit dem Ausbruch von 2021 verstärkte sich die Forderung nach einer verbindlichen Regelung. Die Impfempfehlung wurde damals zur Impfpflicht erhoben, um die Gesundheit der Pferde und die Stabilität des Turniersports zu gewährleisten.

Zukünftige Entscheidungen

Obwohl die Impfpflicht aufgehoben wurde, bleibt das Thema Herpesimpfung für Turnierpferde weiterhin relevant. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin betrachtet die Impfung gegen Herpes weiterhin als essenziell. Die Pferdebesitzer sind nun aufgerufen, die Entscheidung zur Impfung in Absprache mit ihren Tierärzten zu treffen, um die Gesundheit ihrer Tiere zu schützen und zur Sicherheit im Turniersport beizutragen.