Pferfekte Patzer: Was Pferd und Reiter aus Fehlern lernen
Aus Fehlern mit Pferden lernen

Pannen mit Pferden passieren jedem Reiter – im Sattel, im Stall, beim Umgang. Macht nichts: Fehler sind genial. Wenn Sie daraus lernen – Plus Profi-Tipps!

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Aufmacher
Foto: Lisa Rädlein

Mehr als Mal hat Sabine Wissmeyer ihren Lino schon verladen. Das routinierte Pferd stapft die Rampe hoch, die Reiterin plaudert nebenher mit ihrem Helfer. Leider vergisst der dabei, die Heckstange zu schließen. Das Pferd ist angebunden, zieht zurück – und ‚ fliegt rückwärts die Rampe runter. Lino hat zum Glück nur ein paar Kratzer. Die Reiterin ist erschüttert. Sie wusste doch ganz genau, dass man niemals ein Pferd im Anhänger anbindet, bevor die hintere Stange nicht drin ist.

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Patzer mit Pferden passieren jedem Reiter, ob im Sattel, im Stall oder beim Umgang. Und das ist gut so. Denn wer es klug anstellt, lernt aus den dümmsten Fehlern eine Menge. Sie brennen sich ins Gehirn und bewahren uns davor, ein zweites Mal mit der Hand auf die heiße Herdplatte zu fassen.

Gerade besonders gute und erfahrene Pferdeleute haben schon perfekt gepatzt. Sie sind mit wehenden Federn durch die Reithalle gejagt, mit dem Finger in der Führmaschine gelandet oder haben ihrem Hengst die Tür zum Rivalen geöffnet. Die genialsten Pannen von Top-Ausbildern – und was sie daraus lernten – lesen Sie auf den folgenden Seiten. Hier plaudern auch CAVALLO-Redakteure aus dem Nähkästchen, wie sie aus Fehlern Erfolge machten.

Genetisch bedingtes Lernverhalten

In Versuchen des Max-Planck-Instituts in Leipzig nutzten diese Probanden seltener negative Rückmeldungen, um Fehler zu vermeiden. „Allerdings hatten die Versuchspersonen keine gravierenden Folgen zu erwarten“, gibt Professor Markus Ullsperger zu bedenken.

Die Rezeptoren sind auch nur ein Puzzleteil der Gesamtpersönlichkeit einer Person – und wie diese mit ihren Missgeschicken umgeht. Um aus dummen Fehlern klug zu werden, muss jeder Reiter sich mit ihnen auseinandersetzen. „Er lernt daraus, wenn er nach der Ursache sucht statt nach Sündenböcken“, sagt Professor Dieter Frey. Wer nur mit dem Schicksal oder dem dämlichen Stallkollegen hadert, wenn etwas gründlich schief läuft, wird nicht cleverer – und tappt über kurz oder lang in die nächste Falle.

Überlegen Sie lieber: Was lief nicht gut, warum nicht, wie hätte man den Fehler vermeiden können? Dazu raten Experten wie Andreas Mamerow, Mentaltrainer und ehemaliger Teamchef der Deutschen Reining Nationalmannschaft aus Heiligenhaus/Nordrhein-Westfalen. Der macht sogar Mut zum Reitfehler.

Pannen im Sattel, im Stall und im Umgang sind also nicht peinlich, sondern gut: Sie motivieren uns, es beim nächsten Mal richtig zu machen.

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Verladen 1
Lisa Rädlein
Bekommt ein angebundenes Pferd Panik, kann das böse nach hinten losgehen. So ist es richtig: Beim Verladen erst hinten schließen, dann vorne anbinden.

Tipp:

Beim Verladen passieren dauernd Patzer. Pferde stürzen von der Rampe, der Reiter klemmt sich die Finger, weil das Pferd nach hinten zieht. Gerade routinierte Reiter tappen leicht in Fehlerfallen, schließlich haben sie schon zig Mal verladen. Wichtig: Das Pferd darf erst angebunden werden, wenn die Heckstange eingehängt ist. Beim Ausladen muss das Pferd gerade zurücktreten, damit es nicht seitlich von der Rampe rutscht. Dass Verladen so heikel ist, hat verschiedene Gründe. Pferde müssen beim Einsteigen in eine enge Anhängerbox; sie haben aber von Natur aus Platzangst.

Viele Reiter sind vor der Tour gestresst, besonders wenn sie unter Zeitdruck stehen. Der Stress überträgt sich vom Mensch aufs Pferd. Und dem schlägt oft ohnehin das Herz bis zum Hals. Studien des Graf-Lehndorff-Instituts für Pferdewissenschaften in Neustadt/Dosse zeigten, dass Verladen selbst erfahrene Pferde stresst. Trainieren Sie also Ihr Pferd in Ruhe, planen Sie genug Zeit ein – und seien Sie trotz Routine immer voll bei der Sache.

Fehler als Chance erkennen

Ein Team um Michael Falkenstein am Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund entdeckte diesen Effekt eher zufällig. Bei einer Messung von Gehirnströmen sank das elektrische Potenzial plötzlich um zehn Mikrovolt ab, als die Probanden im Experiment eine falsche Taste drückten und ihren Fehler bemerkten. Diese Prozesse entstehen im Bereich der Großhirnrinde, der bei Konfliktsituationen gefragt ist.

Das Gehirn wägt ab, wie riskant ein Fehler ist

Hirnforscher gehen davon aus, dass das Gehirn unsere richtigen und falschen Handlungen wie ein Regelkreis überwacht und optimiert. Ähnlich wie ein Heizungsthermostat vergleicht es ständig den aktuellen Ist-Zustand mit dem angestrebten Soll-Zustand. Weichen sie voneinander ab, schätzt es den Aufwand von Korrekturen ab und passt das Verhalten bei Erfolgsaussicht an.

Wie Menschen aus Fehlern lernen können und ihr Verhalten langfristig so verbessern, dass weniger Patzer unterlaufen, zeigt ein Experiment des britischen Psychologen Patrick Rabbitt. Er nahm Menschen unter die Lupe, die Tippfehler an der Schreibmaschine machten. Falsche Buchstaben wurden von ihnen zögerlicher angeschlagen. Danach drosselten sie meistens das Schreibtempo, um fehlerfreier Tippen zu können.

Dieses Experiment verdeutlicht auch, warum es trotzdem immer wieder zu Fehlern kommt. „Gerade unter Zeitnot versucht unser Gehirn, besonders effizient zu arbeiten“, sagt Fehlerforscher Ullsperger. Es wägt ab, wie riskant der Fehler ist und wie viel Zeit man spart, das Risiko einzugehen. Typisches Beispiel sind riskante Überholmanöver im Straßenverkehr. Jeder weiß, dass es gefährlich ist, an unübersichtlichen Stellen zu überholen. Trotzdem passiert es tagtäglich. „Weil wir positiv bestätigt werden, wenn das Manöver geklappt hat. Wir fühlen uns danach sogar besser“, erklärt Ullsperger.

Reiter ticken nicht anders als Autofahrer: Man holt im Sommer mal eben schnell das Pferd in Badelatschen von der Koppel, weil man entweder zu bequem ist, die festen Schuhe zu schnüren, oder Zeit sparen möchte. Latscht das Tier einem dabei nicht auf die nackten Zehen, ist ja alles gut gegangen. „In einer vertrauten Situation hat man als erfahrener Reiter eigentlich alle Informationen, um alles richtig zu machen. Trotzdem wird man durch andere Dinge verleitet, Fehler zu begehen“, meint Markus Ullsperger.

„Fehler geschehen aus ganz unterschiedlichen Gründen“, sagt Professor Dieter Frey vom Department für Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Die Person kann zu unerfahren, zu impulsiv, zu wenig konzentriert oder undiszipliniert sein.“ Im Umgang mit Pferden ist Undiszipliniertheit die Fehlerquelle Nummer eins. Man bindet mal eben das Pferd an der Boxentür fest, obwohl man genau weiß, dass das lebensgefährlich werden kann, wenn das Pferd Panik bekommt. Gerade Jugendliche neigen zu solchem Leichtsinn. „Sie handeln sorgloser, versuchen Grenzen zu testen, sind überheblich oder verfügen über eine Erfolgsarroganz“, erklärt Frey das Phänomen.

Pannen aus Unwissenheit machen besonders schlau

Patzer sind immer dann besonders lehrreich, wenn sie gerade noch mal gutgegangen sind. Geschehen Fehler aus reiner Unwissenheit, werden wir daraus übrigens besonders schlau. „Man kann die Situation nicht genau einschätzen, weil man nicht genügend Erfahrung gesammelt hat“, sagt Ullsperger. Im Hinblick aufs Reiten gilt dies vor allem für Sitz- und Ausbildungsfehler.

Wie erfolgreich wir aus Pannen lernen, wird nach Forschungen der Universität Fribourg/Schweiz vom Botenstoff Dopamin beeinflusst. Bei einer Untersuchung mit Affen zeigte sich, dass in den Nervenzellen die Produktion von Dopamin deutlich anstieg, wenn die Versuchstiere eine Belohnung für die richtige Antwort erhielten. Umgekehrt sank die Produktion, wenn die Belohnung ausblieb. Je mehr Dopamin-Rezeptoren, also Andockstellen, es für den Botenstoff gibt, desto eher lernt man aus Missgeschicken.

Wie gut man aus Patzern lernt, ist genetisch bedingt

Menschen, die genetisch bedingt weniger dieser Rezeptoren besitzen, lernen vermutlich nicht so fix aus ihren Pannen. In Versuchen des Max-Planck-Instituts in Leipzig nutzten diese Probanden seltener negative Rückmeldungen, um Fehler zu vermeiden. „Allerdings hatten die Versuchspersonen keine gravierenden Folgen zu erwarten“, gibt Professor Markus Ullsperger zu bedenken.

Die Rezeptoren sind auch nur ein Puzzleteil der Gesamtpersönlichkeit einer Person – und wie diese mit ihren Missgeschicken umgeht. Um aus dummen Fehlern klug zu werden, muss jeder Reiter sich mit ihnen auseinandersetzen. „Er lernt daraus, wenn er nach der Ursache sucht statt nach Sündenböcken“, sagt Professor Dieter Frey. Wer nur mit dem Schicksal oder dem dämlichen Stallkollegen hadert, wenn etwas gründlich schief läuft, wird nicht cleverer – und tappt über kurz oder lang in die nächste Falle.

Überlegen Sie lieber: Was lief nicht gut, warum nicht, wie hätte man den Fehler vermeiden können? Dazu raten Experten wie Andreas Mamerow, Mentaltrainer und ehemaliger Teamchef der Deutschen Reining Nationalmannschaft aus Heiligenhaus/Nordrhein-Westfalen. Der macht sogar Mut zum Reitfehler.

Pannen im Sattel, im Stall und im Umgang sind also nicht peinlich, sondern gut: Sie motivieren uns, es beim nächsten Mal richtig zu machen.

Experten beichten Ihre Fehler – Teil I

Mein Lipizzaner-Hengst hat mich bei einer Vorführung hängen lassen. Das lehrte mich, ihn noch mehr als Partner zu respektieren und weniger mit Druck zu arbeiten. Ich hatte ihn vor der Show offenbar mit mehr Druck geritten als sonst. Das ließ er mich bei der Vorführung spüren und kooperierte nicht. Er sprang keinen einzigen Einerwechsel. Vier Tage danach bewegte ich ihn auf dem Platz, als ein Trainer-Kollege mit seiner Reitschülerin zuschaute. Mein Hengst bot plötzlich einfach alles an, während ich ganz nebenbei mit dem Kollegen plauderte: Trabverstärkungen, Pirouetten, Einerwechsel. „Siehst du, das ist Reiten“, sagte er zu seiner Schülerin. Dabei saß ich im Sattel wie ein Beifahrer.

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Desmond O´Brien
Wolschendorf
Desmond O´Brien, Ausbilder aus Borgholzhausen/Nordrhein-Westfalen.

Den Ast im Rücken

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Babette Teschen
Lisa Rädlein
Babette Teschen, Longier-Expertin aus Dahlenburg/Niedersachsen.

Als Teenager ritt ich mit einer Freundin aus. Sie ritt hinter mir, ich voran. Weil wir ohne Sattel unterwegs waren, setzte ich mich falschherum aufs Pony. Während wir so erzählten, grinste meine Freundin immer breiter. Plötzlich wurde ich mehr und mehr vom Pferd geschoben. Über dem Weg hing ein Ast herunter, der mich in Zeitlupe vom Pferd beförderte. Gelernt habe ich, dass es auch beim bravsten Pferd von Vorteil ist, wenn man sieht, was vor einem passiert.

Volle Kraft zurück

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Berni Zambail
Lisa Rädlein
Berni Zambail, Parelli-Trainer aus Hallau/Schweiz.

In einem meiner ersten Parelli-Kurse hatte ich einen 600 Kilo schweren Freiberger-Wallach, der Familienpferd werden sollte und Parelli-Horsemanship kennenlernte. Die Familie wollte das Parelli-Jojo-Spiel üben, wo das Pferd auf leichtes Schütteln des Seils rückwärts treten soll. Alle anderen Parelli-Spiele klappten bis dahin gut. Aber als er rückwärts sollte, stand er wie verwurzelt. Keiner der Familie brachte ihn dazu, auch nur einen Schritt zu machen. Also versuchte ich es, als junger Instruktor mit wenig Erfahrung und viel Kraft. Ich gab die Hilfen stärker und stärker. Doch auch ich brachte ihn nicht dazu. Ich versammelte alle Kursteilnehmer und versuchte, das Problem zu erklären. Während ich redete, hielt ich die Hand mit dem Führseil hinter mir und bewegte nur das Handgelenk und den Zeigefinger leicht hin und her. Plötzlich fingen einige Schüler an zu lachen. Ich drehte mich um und sah, wie der Freiberger auf diese minimale Hilfe rückwärts marschierte. Daraus lernte ich: Weniger ist manchmal mehr, und noch heute muss ich immer an meinen Freiberger Lehrmeister denken, wenn es mal wieder zäh wird. Für diese Lektion bin ich ihm sehr dankbar.

Von nichts kommt nichts

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Melanie Tschöpe
Lisa Rädlein
Melanie Tschöpe, CAVALLO-Redakteurin.

Wenn es plötzliche oder unübliche Rittigkeitsprobleme gibt, steckt immer was dahinter, auch wenn man es nicht auf den ersten, zweiten oder sogar dritten Blick entdecken kann. Das habe ich aus einem Fehler gelernt. Mein Wallach Donald hatte schon länger Rittigkeitsprobleme. Seit Sommer letzten Jahres wollte er nicht mehr ans Gebiss treten. Ich dachte, es sei ein Reitproblem, und dass ich wohl zu viel mit der Hand gemacht hatte. Der Pferdezahnarzt hatte bei der letzten Behandlung nichts Au” älliges an Donalds Zähnen bemerkt. Als Donald sich plötzlich nicht mehr nach links stellen lassen wollte, holte ich die Physiotherapeutin, die eine Blockade feststellte. Vermutlich steckte eine Rangelei in der Herde dahinter. Beim zweiten Besuch fand die Therapeutin im Halsbereich nichts mehr. Von einigen Seiten wurde mir geraten „einfach mal zu reiten“, weil es sein könne, dass sich das Schmerzgedächtnis bemerkbar mache. Das tat ich dummerweise auch. Anfang Februar entdeckte ich eine Beule an Donalds Unterkiefer und rief den Zahnarzt. Das Röntgenbild zeigte die Ursache: Donald hatte eine veränderte Zahnwurzel, auf die der Knochen schon mit Zubildungen reagierte. Ein später Durchblick.

Völlig verpatzt

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Corinna Lehmann
Lisa Rädlein
Corinna Lehmann, Ausbilderin aus Langenberg/Nordrhein-Westfalen.

Ich sollte einen Hengst auf einer Abendgala vorreiten. Wir kamen gut miteinander zurecht, und ich hatte ein gutes Gefühl. Am Showabend merkte ich dann schon beim Satteln und Trensen, dass er ganz kribbelig war. Er war hengstig, und ich beschloss, ihn vor der Show noch abzureiten. Er fühlte sich spannig an, drückte Hals und Rücken weg. Dann wurde ich angekündigt – dummerweise mit Hoher Schule, dabei befand sich der Hengst gerade Mal in der Grundausbildung. Zum Glück hatte ich ein Headset und schlug die Flucht nach vorne ein: Ich erklärte dem Publikum, dass wir gerade ein gutes Beispiel dafür seien, wie man nicht reiten sollte und zeigte statt Hoher Schule grundlegende Übungen, um ein Pferd zu beruhigen. Vom Publikum bekam ich dafür positives Feedback. Trotzdem habe ich daraus gelernt: Nie wieder eine Show mit solch einem Pferd durchziehen. Lieber vorher kurzfristig absagen.

Pannen im Sattel

Pannen im Sattel findet Mentaltrainer Andreas Mamerow prima.

CAVALLO: Wie geht man im Sattel mit Fehlern um?

MAMEROW: Reitfehler sind was Positives, aber leider negativ behaftet. Jede Fehlersituation ist eine Lernsituation. Wenn alles funktioniert, ist Reiten langweilig. Lernerfolg ist Motivation. Nur wenn ich erkannt habe, was falsch ist, kann ich es verbessern. Die Grundvoraussetzung, gut reiten zu können, ist die eigenen Fähigkeiten zu kennen.

Warum reden sich manche Reiter dann permanent Fehler ein?

Das ist so typisch deutsch. Deutsche Reiter streben nach Perfektion. Nach der Prüfung oder der Stunde hadern sie mit sich und dem Pferd und analysieren, was alles schief gelaufen ist. Das Schlechtreden beginnt oft schon in der Aufwärmphase. Dabei kann man als Reiter nur gute Leistung erbringen, wenn man positiv denkt. Es hilft, sich einen genauen Plan zu machen, bevor man aufs Pferd steigt.

„Flexibel bleiben“ – Vielseitigkeits-Weltmeister Michael Jung gibt Tipps, wie‘s richtig läuft

CAV Unfall Pannen Fehler Lernen Ausbildung - Michael Jung
Lisa Rädlein
Vielseitigkeits-Weltmeister Michael Jung gibt Tipps, wie‘s richtig läuft.

Was uns in all den Jahren, in denen wir auf Turniere fahren, am wichtigsten erscheint: genug Zeit einplanen. Hektik ist in den meisten Fällen dafür verantwortlich, wenn Fehler passieren. Deswegen kalkulieren wir bei Fahrten immer mehr Zeit ein als wir eigentlich brauchen.

Einen anderen Fehler, den wir bei unseren Reitschülern beobachten, ist, dass Reiter nicht bei der Sache sind. Gerade Reiter, die berufstätig sind, kommen nach der Arbeit und sind in Gedanken noch im Büro. Merkt man so was, muss man als Reitlehrer nicht auf Teufel komm raus eine Reitstunde durchziehen. Dann schickt man den Schüler lieber ins Gelände.

Genauso ergeht es dem Pferd. Natürlich braucht man für jede Trainingseinheit einen Plan. Aber: Ein Pferd ist jeden Tag anders drauf. Man muss immer flexibel sein und vielleicht einen Schritt zurückgehen, wenn eine Übung nicht klappt. Reiter sollen konsequent sein, aber dabei individuell aufs Pferd eingehen.

Vorsicht Falle: Die 4 häufigsten Fehler!

Die häufigsten Fehlerquellen – und was Reiter daraus lernen können. Nicht immer ist es Zufall, dass aus Fehlern gar Unfälle werden. Manches lässt sich mit klarem Verstand und etwas mehr Aufmerksamkeit ganz leicht vermeiden.

1. Unwissenheit:
Patzer im Sattel passieren oft aus Unerfahrenheit. Sie sind fürs Lernen unverzichtbar. Positiv gehen Sie mit Fehlern um, indem Sie sich mit ihnen auseinandersetzen.

2. Zeitdruck:
Eile ist wohl die größte Fehlerquelle im Umgang mit Pferden. Deswegen: Lieber ein bisschen mehr Zeit einplanen, als die Hälfte zu vergessen und Missgeschicke zu riskieren.

3. Leichtsinn:
Auch das bravste Pferd kann mal erschrecken. Deswegen streichen Sie den Satz „Es wird schon gut gehen“ am besten komplett aus Ihrem Kopf.

4. Bauchgefühl missachten:
Haben Sie in irgendeiner Situation im Sattel oder beim Umgang ein schlechtes Gefühl im Bauch, dann vertrauen Sie ihm. Wenn es sagt „Lass es lieber“, müssen die Alarmglocken klingeln. Sicherheit geht vor.

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10 / 2023

Erscheinungsdatum 13.09.2023