Das sagt die Clicker-Trainerin zur Leckerli-Fütterung
Das Pferd muss Höflichkeit lernen: Es muss also wissen, wann und für welches Verhalten es Futter bekommt. Konkret ist das zu Beginn: Kopf geradeaus, alle vier Hufe am Boden. So schafft man eine solide Basis, um stressfrei mit Futterlob trainieren zu können. Wenn Pferde sehr futtermotiviert sind, empfehle ich Futter, das sie gut kauen müssen und das nicht zu energiereich ist. Das bringt Ruhe ins Pferd. Bei Pferden, die in die Hand zwicken, ist es sinnvoll, das Leckerli sanft nach oben Richtung Maul zu drücken. Denn zieht man die Hand weg, bekommen sie Angst, man könnte ihnen das Futter wegnehmen wollen – und schnappen erst recht. Wenn ein Verhalten sich einmal lohnt, wird es nochmals gezeigt. Das hilft uns im Training mit positiver Verstärkung zwar ungemein, kann auf der anderen Seite aber auch zu einem Verhalten führen, das wir (in dem Moment) nicht haben wollen. Oft passiert das bei Tricks, die mit Leckerli beigebracht wurden. Wenn das Pferd ohne Vorwarnung den Spanischen Gruß zeigt und dabei dem Menschen seinen Huf vors Bein haut, dann ist das nicht lustig. Deshalb muss man dem Pferd beibringen, dass es die Tricks nur auf ein bestimmtes Signal hin zeigen soll. Dieser Teil ist bei der Arbeit mit Futterlob wichtig, da die Pferde beginnen, selbst auszuprobieren, wie sie sich weitere Belohnungen verdienen können. Diese Motivation müssen wir in die richtige Richtung lenken. Planvolles und konsequentes Training ist wichtig, wenn wir auf Druck und Strafe im Training verzichten wollen. Gut geeignet für den Einstieg ist Target-Training, weil das Pferd das Verhalten nur zeigen kann, wenn das Target da ist.

Jana Ebinger, Pferdetrainerin mit Schwerpunkt auf Clicker-Training und positiver Verstärkung. trainingsglueck.de
Das sagt die Verhaltens-Expertin zum Einsatz von Leckerchen
Pferde sind über Futter leicht zu motivieren. Es gibt jedoch Pferde, die gelernt haben zu schnappen und Menschen zu bedrängen. Solche Pferde brauchen mehr Sorgfalt in der Ausbildung. Bei aufdringlichen Pferden rate ich zu Höflichkeitstraining. Wenn das Pferd mit geöffnetem Maul auf mich zukommt, schließe ich die Hand fest und drehe den Handrücken nach oben. Erst wenn das Pferd sanft mit geschlossenen Lippen andockt, gebe ich das Leckerchen frei.
Ich setze Futter zur positiven Verstärkung ein. Dabei rate ich zu natürlichem Futter – fertige Leckerlis sind oft voller Zucker.
Wichtig ist, dass das Pferd das Futter gern mag. Futterbelohnungen soll das Pferd mit der aus menschlicher Sicht korrekten Verhaltensweise verknüpfen – im Unterschied zur Begrüßungsmöhre, einem Geschenk ohne Zweck.
Möglichkeiten zu belohnen, gibt es viele: Ich kann das Futter in eine Schüssel werfen, zu der das Pferd nach einer gelungenen Übung gehen darf. Oder ich lockere das Training immer wieder über Futterspiele auf, die man zwischen die eigentlichen Trainingseinheiten einschiebt. Ein Gebiss im Maul ist kein Hindernis für ein Futterlob.
Viele Reiter haben selbst nie gelernt, Futter als Hilfsmittel korrekt einzusetzen. Aber mit fehlerhaftem Training zieht man ein unhöfliches Pferd heran. Jede Methode ist nur so gut, wie der Mensch sie beherrscht.

Marlitt Wendt, Verhaltensbiologin und Fachbuchautorin, bildet Pferde mit belohnungsbasiertem Training aus. rplus.click
Das sagt die Horsemanship-Trainerin zum Futterlob
Wir füttern Pferde grundsätzlich nicht aus der Hand. Pferde sind Herdentiere und als solche suchen sie unsere Obhut. Das ranghöchste Pferd gibt sein Futter nicht ab, also mache ich das auch nicht. Die Hierarchie, in der das Pferd sich mir unterordnet, weil ich ihm Sicherheit gebe, gerät ins Wanken, wenn ich aus der Hand füttere. So kann das Pferd unhöflich und fordernd werden oder Misstrauen bei furchteinflößenden Objekten zeigen. Auf der 7P-Ranch trainieren wir unsere Pferde stattdessen pferdegerecht mit Aufbauen und Wegnehmen von Druck (Nähe und Rückzug), den wir allein mit unserer Körpersprache signalisieren. Wenn das Pferd etwas Richtiges tut, nehmen wir den Druck sofort weg. Wir loben mit Stimme und Berührung. Ich bezweifle, dass ein Pferd Futter als Belohnung versteht. Aber das Kraulen an seinen Lieblingsstellen schon. Pferde, die sich gegenüber ihren Herdenkollegen unkorrekt verhalten, werden von diesen ja auch nicht gekrault.
Mein Tipp: Wenn Sie ein etwas respektloses Pferd haben, hören Sie für vier Wochen auf, es aus der Hand zu füttern. Möglich, dass sich sein Verhalten ändert.

Kerstin Rester, Pferdetrainerin, betreut gemeinsam mit Bernd Hackl auf der 7P-Ranch Jung- und Problempferde. berndhackl.de
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