Reitersitz und Einwirkung
Tipps und Übungen für verschiedene Reiter-Typen

Ihr Muskeltonus bestimmt, wie Sie im Sattel sitzen – und wie Ihr Pferd geht. Tipps und Übungen für verschiedene Reiter-Typen – am Boden und im Sattel.

Tipps und Übungen für verschiedene Reiter-Typen

In unserer Artikelsammlung (nach unten scrollen) finden Sie jede Menge Informationen zum Reitersitz, praktische Tipps für verschiedene Muskel-Typen unter den Reitern und erfahren, welche Rolle der Muskel-Typ des Pferds beim Training spielt. Übrigens: Ob wir mit viel oder wenig Körperspannung agieren, bestimmt, wie wir reiten und mit dem Pferd umgehen. Sind Sie eher gespannt wie ein Flitzebogen oder schlapp wie eine gekochte Nudel? Wie hoch oder niedrig die persönliche Grundspannung im Körper ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

•Anatomie und Körperstatik:Die Körpergröße und das Verhältnis zwischen Ober- und Unterkörper bestimmen, wie viel Spannung wir aufbauen müssen, um uns zu stabilisieren.

•Tätigkeiten und Bewegung im Alltag: Die Art und Weise, wie wir uns im Alltag bewegen, beeinflusst Spannungsverhältnisse im Körper. Es macht einen Unterschied, ob wir den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen, täglich körperliche Arbeit verrichten oder einer dauerhaften einseitigen Belastung ausgesetzt sind.

•Charakter und Emotionen: Nicht nur besonders energiegeladene Menschen haben häufig eine hohe Grundspannung im Körper. Anhaltender Stress führt zwangsläufig zu einem hohen Muskeltonus. Denn er triggert den Sympathikus, der als Teil des zentralen Nervensystems dafür sorgt, dass der Körper aktionsfähig ist, also gegebenenfalls schnell reagieren kann. Gestresste Menschen befinden sich körperlich in einem ständigen Alarmzustand, aus dem heraus sie jederzeit kampf- oder fluchtbereit wären. Eine starke Emotion, wie etwa Angst oder Unsicherheit, beeinflusst den Muskeltonus dagegen nur kurzfristig.

•von der Grundspannung zum Muskeltonus: Die individuelle Grundspannung ist ein Zusammenspiel von Muskeln, Faszien, Bändern, Sehnen, Gelenken und Bindegewebe. Die An- und Entspannungsfähigkeit der Muskulatur und die Beschaffenheit des Bindegewebes beeinflussen den Muskeltonus. Hochtonige Muskel-Typen haben in der Regel ein eher festes Bindegewebe, niedrigtonige Muskel-Typen dagegen eher weiche Körperstrukturen. Kein Wunder: Das Bindegewebe verbindet und stützt alle Gewebearten und Organe im Körper – auch die Muskulatur.

•Trainingszustand: Ob wir viel oder wenig Sport treiben und welche Art von Sport (etwa Kraftsport, Ausdauersport oder Gymnastik) wir betreiben, hat einen großen Einfluss auf unseren Muskeltonus. Jede Sportart hat einen individuellen Anspruch an verschiedene Muskelgruppen und auch an unterschiedliche Arten der Muskelarbeit. Je nach Bedarf können etwa eher Muskelschnellkraft, -maximalkraft oder Kraftausdauer benötigt werden, isometrische (haltende/statische) oder dynamische Muskelarbeit stattfinden und auch eine unterschiedliche Dehnfähigkeit benötigt werden. Gut trainierte Muskeln können sich im richtigen Maße an- und entspannen und eine positive Grundspannung für eine aufrechte Körperhaltung aufbauen. Für eine positive Grundspannung beim Reiten sollte die Muskulatur vielseitig trainiert werden, damit der Körper sich nicht nur gut stabilisieren kann, sondern auch ausreichend beweglich bleibt.