Schattenspender für Pferde
Ab in den Schatten!

Zuletzt aktualisiert am 16.06.2021
CAV-0711-Schattenbaeume
Foto: Schönewald

Bäume & Hecken

Bäume und Hecken sind ein natürlicher Sonnenschutz. So wächst der Schatten:

Bäume: Welche Bäume für Ihre Weide ideal sind, hängt davon ab, was Sie möchten. Eine große Baumkrone? Dann sind Linde oder Kastanie top. Oder sollen die Bäume schnell wachsen? Hier sind Birken oder Erlen die richtige Wahl. Wollen Sie die Bäume vor Verbiss schützen, greifen Sie zu Sorten mit harten Rinden und hohem Astansatz. Versuchen Sie, Bäume mit flachen Wurzeln zu vermeiden; die werden schnell von Pferdehufen freigelegt. Und zuletzt: Finger weg von Obstbäumen, Nadelhölzern oder giftigen Sorten wie Robinie oder Buche.

Hecken: Auch bei Hecken gilt, dass Sie nur zu ungiftigen Sorten greifen (wie Silberweide oder Haselnuss). Vor dem Pflanzen mit der Gemeinde klären, welcher Abstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden muss. Tipp: Wächst die Hecke außerhalb des Zauns, ist sie vor Verbiss geschützt.

Hütten, Zelte, Segel und Zäune

Sind Pferde täglich länger als vier bis sechs Stunden auf der Weide, brauchen sie einen Witterungsschutz. Wichtig: Darunter sollten alle Pferde Platz finden.

Weidehütten: Bevor Sie auf der Koppel eine Hütte zusammen zimmern, erkundigen Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nach den geltenden Bauvorschriften. Die unterscheiden sich nämlich je nach Bundesland und hängen zudem von Größe und Höhe der Hütte ab. Klären Sie das auch für mobile Hütten: Denn selbst für solche teils genehmigungsfreien Bauten brauchen Sie oft eine Freistellung vom Amt, damit Sie diese aufstellen dürfen.

Weidezelte: Mobile Weidezelte gibt es von klein bis groß. Sie bestehen aus einem Rahmen und einer darüber gespannten Plane. Verankert werden die Zelte mit speziellen Heringen. Auch hier gilt: Holen Sie sich die Genehmigung Ihrer Gemeinde ein. Wenn Sie das Okay haben, stellen Sie das Zelt mit den offenen Seiten etwas schräg zur vorherrschenden Windrichtung – so bewegt sich unter der Plane ein Lüftchen, die Hitze staut sich nicht.

Sonnensegel: Atmungsaktiv, luftdurchlässig und trotzdem Schatten – Sonnensegel sind praktisch. Allerdings müssen Sie hier auf ein paar Punkte achten: "Das Segel muss aus zugfestem Material bestehen, Rand und Ösen müssen verstärkt sein", sagt Reitanlagenbauer Georg W. Fink aus Aufkirchen. Sonst fliegt Ihnen das Segel beim ersten starken Wind davon. Der Knackpunkt ist die Befestigung: Seile sind Stolperfallen für die Tiere und scheiden aus. Möglich ist, das Segel an fest im Boden verankerten Stahlrohren zu befestigen. Solche fixen Befestigungen sind unter Umständen genehmigungspflichtig. Klären Sie mit dem Bauamt, ob das erlaubt ist.

Windschutznetze: Ihr Koppelzaun begrenzt nicht nur die Pferde – er kann auch zum praktischen Schattenspender werden. "Planen Sie beim Zaunbau auf bestimmten Abschnitten längere Pfosten ein", so der Tipp von Fink. An denen befestigen Sie ein Windschutznetz. Für zehn Meter Netzlänge brauchen Sie etwa vier Pfosten mit einer Höhe von 2,50 Meter. Auch hier: Stimmen Sie sich mit dem Bauamt ab.

Sonnencreme, Decken und Masken

UV-Strahlen sind auch für Pferde heikel – und rosa Haut droht Sonnenbrand. Schutz gibt’s zum Anziehen und aus der Tube.

Cremes: Unpigmentierte Stellen reagieren besonders empfindlich auf Sonnenstrahlen. Denn die weißen Haare (etwa an Beinen oder Kopf) können davor nicht schützen; die Strahlen dringen so tief ins Gewebe ein. An Tagen mit besonders hoher UV-Belastung können Sie ruhig zur Sonnencreme greifen. Achten Sie darauf, dass die Creme wasserfest und frei von Duftstoffen ist. Einige Hersteller wie Leovet oder Barrier Biotech bieten spezielle Cremes für Pferde an. Wie hoch die aktuelle Strahlenbelastung ist, erfahren Sie auf der Website des Bundesamts für Strahlenschutz (www.bfs.de).

Decken und Masken: Immer mehr Fliegenschutz-Equipment hält nicht nur Insekten fern, sondern auch UV-Strahlen. Das Material besteht aus UV-abweisendem Gewebe, das die Pferdehaut schützt (etwa von Horseware, Bucas oder Fedimax). Hersteller Bucas etwa produziert Decken, die UV-Strahlen reflektieren – so soll sich das Pferd in der Sonne weniger stark aufheizen. Fliegenmasken des Herstellers Innohorse bieten sogar bis zu 100 Prozent Sonnenschutz – sie sind vor allem für empfindliche Pferdeaugen geeignet, etwa bei periodischer Augenentzündung.