Ursachen für Dermatophilose
Dermatophilose wird durch das Bakterium Dermatophilus congolensis ausgelöst. »Weil Pferde vor allem während des Winterhalbjahrs betroffen sind, kennt man die Krankheit auch als Winterekzem, Regenfäule, Schlechtwetterdermatitis oder Schmutzekzem«, erklärt Tierärztin Dr. Kirsten Schwenzer. Gesunder Haut kann der Erreger nichts anhaben. Weist die Abwehr der Haut jedoch Schwachstellen auf, etwa durch kleinere Verletzungen oder wenn Dauerregen den schützenden Talgfilm schädigt, dringen die Zoosporen der Bakterien (kleine, aktiv bewegliche Zellen) in die äußere Hautschicht ein und treiben dort ihr Unwesen. Der Erreger breitet sich weiter aus, weil die Zoosporen Geflechte bilden, die wiederum neue Zoosporen freisetzen. Die Infektion nimmt so ihren Lauf und befällt umliegende Hautpartien. Bei Pferden, deren Körperabwehr bereits strapaziert ist, hat Dermatophilus congolensis ein leichteres Spiel als bei fitten Tieren. »Mangelnde Entwurmung, schlechtes Futter und eine unausgewogene Mineralstoff-Versorgung schwächen den Organismus. Das begünstigt Krankheiten wie die Dermatophilose«, betont Tierärztin Dr. Kirsten Schwenzer. Übertragen werden die Zoosporen des Bakteriums beispielsweise über Putzzeug, Decken oder Ausrüstung, aber auch über die Hände des Menschen. Zwar ist eine Infektion von Pferd zu Pferd hierzulande selten und tritt eher in tropischen Breitengraden auf. Doch Dr. Kirsten Schwenzer rät, kranke Pferde sicherheitshalber von gesunden zu separieren.
Symptome von Dermatophilose
- unregelmäßige Knubbel oder Knötchen
- Haarausfall
- Appetitlosigkeit
- angeschwollene Beine, Lahmheit
Dermatophilose-Diagnose
Dass die Dermatophilose mit einer Pilzinfektion verwechselt wird, kann schnell passieren. Um das zu vermeiden, sollten Tierärzte eine Hautprobe nehmen und zur Untersuchung ins Labor schicken. Ein tiefes Hautgeschabsel sei nicht unbedingt nötig, sagt Dr. Schwenzer. Wichtig sei nur, dass dem Labor genau mitgeteilt werde, dass der Verdacht auf Dermatophilus-Bakterien bestehe. »So kann die richtige Anzüchtung gewählt werden«, erklärt die Tierärztin. Unter dem Mikroskop erkennen die Mediziner im Labor schnell die typische geldrollenartige Struktur des Krankheitserregers und können ihn so zweifelsfrei bestimmen.