Hornsäulen bei Pferden: Ursachen und Symptome

Ursachen, Symptome, Vorsorge
Hilfe bei Hornsäulen

Veröffentlicht am 25.01.2024
Hilfe bei Hornsäulen
Foto: Lisa Rädlein

Wie entstehen Hornsäulen?

Bei Hornsäulen wuchert krankes und übermäßig hartes Horn kegelförmig oder zylindrisch innen an der Hufwand. Die Blättchenschicht der Huflederhaut verbreitert sich halbkreisförmig in Richtung Hufmitte. Am häufigsten ist die Vorderwand des Hufs, seltener die Seiten- und Trachtenwand betroffen.

»Hornsäulen können entstehen, wenn die Lederhaut im Kron- und Wandsegment des Hufs verletzt ist und sich entzündet«, sagt Burkhard Rau, staatlich geprüfter Hufbeschlaglehrschmied. Jede Entzündung der Lederhaut geht mit einer stärkeren Durchblutung (Hyperämie) einher. Dies regt die Hornbildung massiv an – mitunter so sehr, dass daraus eine Hornsäule entsteht.

Kronentritte, Vernagelungen, stumpfe Verletzungen, aber auch schief gewachsene Hornkapseln können Lederhaut oder Hufbein schädigen. Langwierige Hufabszesse und nicht-eitrige, chronische Hornsäulen werden mitunter nur zufällig bei der Hufbearbeitung entdeckt. Entzündungen greifen die Wandlederhaut ebenfalls an. »Auch tiefe Hornspalten können die Ursache für die Lederhautentzündung und somit für Hornsäulen sein«, weiß Hufexperte Burkhard Rau. Manche Tierärzte vermuten, dass Hornsäulen durch natürliche Kerben im Hufbeinknochen (Crena) entstehen.

Welche Symptome gibt es bei Hornsäulen?

Hornsäulen verursachen nicht unbedingt Beschwerden; teils entdeckt der Hufschmied die Wucherungen nur zufällig beim Ausschneiden. In manchen Fällen kommen sie allerdings auch ans Licht, weil sie Schmerzen auslösen und das Pferd lahmt. Typisch ist zudem eine Art Schleuderbewegung: Das Pferd schleudert das Vorderbein nach vorn und setzt den Huf mit den Trachten auf. Manchmal ist die Hufwand an der betroffenen Stelle vorgewölbt oder die Weiße Linie weicht bogenförmig nach innen ab. Bei eitrigen Hornsäulen lahmt das Pferd in der Regel deutlich, die Mittelfußarterie pocht. Sitzt die Hornsäule am Hinterhuf, heben manche Pferde das betroffene Bein hahnentrittartig an.

Oft kommt bei solchen eitrigen Hornsäulen zuerst der Verdacht auf einen Hufabszess auf. Tatsächlich kann dieser gleichzeitig Folge wie Auslöser einer Hornsäule sein. Leidet ein Pferd immer wieder unter Hufabszessen, sollte der Tierarzt unbedingt dem Verdacht auf eine Hornsäule nachgehen.

Diagnose

Ähnlich wie beim Hufabszess löst auch bei einer Hornsäule der Druck mit einer Hufzange Schmerzen aus. Klopft der Tierarzt mit dem Perkussionshammer darauf, klingt der Huf im Bereich der Hornsäule anders als im gesunden. Die unterschiedlich großen, oft gelblichen Hornsäulen können in ihrem Zentrum eine dunkle Öffnung haben, aus der eine schmutziggraue oder eitrige, gelbe Flüssigkeit fließt. Manchmal steigt der Eiter an der Hornwand auf und bricht am Kronsaum durch. Beim Röntgen zeigt sich das neugebildete Horn, auch Keratom genannt, letztlich klar.

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