Bauchschmerzen beim Pferd: Was tun bei Kolik?

Ursachen, Symptome, Erste Hilfe
So helfen Sie Ihrem Pferd bei einer Kolik

Zuletzt aktualisiert am 11.10.2024
CAV Kolik Pony Liegen
Foto: Rädlein

Was ist eine Kolik beim Pferd?

Kolik ist keine Krankheit, sondern ein Syndrom. Es steht für den Sammelbegriff Bauchschmerzen beim Pferd aller Art. In der Regel handelt es sich um akute Erkrankungen des Magen- und Darmtrakts, wobei auch andere Organsysteme kolikartige Schmerzen verursachen können (Harnsteine, Hufrehe, Gebärmuttererkrankungen, usw.). Bei einigen Pferden löst bereits die kleinste Änderung ihres Umfelds eine Kolik aus.

Symptome bei Kolik:

  • Unruhe
  • Flehmen
  • Apathie
  • Scharren
  • Wälzen
  • Toben
  • Umschauen zum Bauch
  • Liegen in Rückenlage
  • Sitzen wie ein Hund
  • Zähneknirschen
  • Fressunlust
  • Puls- und Atemfrequenz erhöht
  • Gegen den Bauch schlagen
  • Hinterbeine nach hinten gestellt

Obwohl sich milde Koliken von selbst bessern, ist der Verlauf häufig unberechenbar. Oft verschwinden die Schmerzen vorübergehend. Dann hat der Darm seine Tätigkeit eingestellt, die Schmerzrezeptoren arbeiten nur langsam oder gar nicht mehr. Vorsicht: Scheinbare Schmerzfreiheit ist nicht automatisch ein Zeichen für Selbstheilung; oft kehren die Schmerzen nach Stunden verstärkt wieder und der Zustand des Pferds verschlechtert sich dramatisch (u.a. mit Schockgeschehen unterschiedlichen Grades).

Was tun bei Kolik bis der Tierarzt kommt?

Jede Kolik ist ein Notfall! Benachrichtigen Sie sofort den Tierarzt, und schildern Sie ihm genau die Symptome. Bis er kommt, darf das Pferd weder fressen noch trinken. Gehen Sie ruhig mit dem Pferd spazieren, wenn es freiwillig mitläuft – aber auch nicht stundenlang. »Stellen Sie das Pferd in eine große Box oder Reithalle, wo es sich wälzen kann«, rät Dr. Scheidemann. Wälzen führt nicht zu weiteren Komplikationen, sondern verschafft dem Pferd die dringend notwendige Erleichterung. Tierärzte setzen gezieltes Wälzen bei bestimmten Dickdarmverlagerungen unter Vollnarkose in manchen Fällen sogar als Behandlung ein.