Nasenbluten beim Pferd: Ursachen & Behandlung

Ursachen, Symptome, Behandlung
Was hilft Pferden bei Nasenbluten?

Zuletzt aktualisiert am 19.02.2024
Was hilft Pferden bei Nasenbluten?
Foto: Rädlein

Wissenswertes zum Nasenbluten beim Pferd

Nasenbluten (Epistaxis) kann, je nach Ursache, unterschiedlich stark sein und eine oder beide Nüstern betreffen.

Was verursacht Nasenbluten bei Pferden?

Nasenbluten kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Am häufigsten sind Verletzungen (Traumata) Schuld. Wird ein Pferd bei einer Rangelei von seinem Artgenossen am Kopf getroffen, können Stirn-, Nasen- oder Kieferknochenverletzungen zu Blutungen führen, die durch eine oder beide Nüstern abfließen. Besonders häufig sind die Nasenmuscheln (Ossaturbinalia, knöcherne Basis der Nasenmuscheln), die Kiefer- und Stirnnebenhöhlen oder die am Nasengrund zwischen beiden Augenhöhlen gelegenen Siebbeine betroffen.

Auch tierärztliche Untersuchungen oder Behandlungen (zum Beispiel das Einführen der Nasenschlundsonde, Endoskopie) können Nasenbluten zur Folge haben. »Selbst die sorgfältige Handhabung der Instrumente kann durch abrupte Abwehrbewegungen des Pferds zu Verletzungen führen«, sagt Dr. Aleksandar Vidovic, Fachtierarzt für Chirurgie und Pferde bei Vidocq Equine Surgery Consulting. »Das dabei entstehende Nasenbluten sieht dramatisch aus, ist aber nicht lebensgefährlich und hört meist spontan auf.« Bei oberflächlichen Verletzungen der Nasenschleimhäute, welche im vorderen Nasenbereich durch Strohhalme oder dünne Ästchen entstehen, ist das Bluten nicht so stark und bleibt öfter unbemerkt. Fremdkörper, die tiefer in der Nase oder im Rachen stecken und die Blutgefäßwände durchdringen, lösen meist heftige Blutungen aus.

Rädlein

Weitere Ursachen sind Tumore und Abszesse, die überall in den Atemwegen sitzen können. Besonderes Augenmerk gilt der Luftsackmykose (Pilzbefall in den Luftsäcken). »Das Tückische ist, dass sich diese Erkrankung gar nicht oder nur durch ein harmlos aussehendes, meist einseitiges Nasenbluten ankündigt, das anfangs schnell von allein aufhört«, erklärt der Tierarzt. »Hat die Schädigung der Blutgefäße ein kritisches Ausmaß überschritten, entsteht ganz plötzlich und unvermittelt heftiges, beidseitiges Nasenbluten, das fatal enden kann«, sagt Dr. Aleksandar Vidovic.

CAV Symptom-Lexikon Nasenbluten
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Auch das sogenannte progressive Siebbeinhämatom verursacht Nasenbluten. »Dabei dehnt sich eine anfänglich kleine, mit hauchdünnem Gewebe umhüllte und mit Blut gefüllte Blase langsam vom Siebbeinlabyrinth her aus. Sie kann so groß werden, dass sie die Nasengänge der betroffenen Kopfseite verlegt oder sogar aus der Nüster heraushängt«, erklärt Dr. Vidovic. Die Krankheit verursacht Atembeschwerden, die mit Atemgeräuschen und Leistungsabfall einhergehen. Blutungsneigungen (hämorrhagische Diathesen) führen nicht zwangsläufig zum Nasenbluten, erleichtern jedoch die Entstehung einer Blutung. Sie sind angeboren oder erworben, wobei Bluterkrankheiten bei Pferden allerdings sehr selten sind. Eine Blutungsneigung beim Pferd kann 1. an einem Mangel der Blutplättchen, 2. an einer Störung der Gerinnungsfaktoren, und 3. an einer Veränderung der Blutgefäße liegen.

Syptome bei Nasenbluten

  • Pferd blutet aus einer oder beiden Nüstern
  • Blutung kann nach wenigen Minuten aufhören, mehrere Stunden oder Tage anhalten oder überhaupt nicht mehr stoppen
  • Blut kann hellrot und schaumig bis bräunlich und mit Blutgerinnseln oder Gewebefetzen durchsetzt sein
  • Je nach Ursache: gelegentliches Schnaufen und Husten, übelriechender Atem, Kopfschütteln oder Scheuern
  • Manchmal schnarchende bis röchelnde Atemgeräusche, plötzliches Würgen oder starke Schluckbeschwerden
  • Selten: Gesichtsnerven gelähmt, so dass etwa ein Augenlid herunterhängt oder schiefe Oberlippe/ Nase
  • Heftige Blutungen (Rhinorrhagie): Pferd kann innerhalb weniger Minuten mehrere Liter Blut verlierenSyptome bei Nasenbluten

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