Influenza bei Pferden: Wie gefährlich ist Pferdegrippe?

Pferdegrippe: Symptome, Diagnose & Behandlung
Equiner Influenza richtig vorbeugen

Veröffentlicht am 21.10.2024
Medizin Kompendium Equine Influenza
Foto: Lisa Rädlein

Was ist Equine Influenza?

Die Equine Influenza ist eine hochansteckende Virusinfektion, auch bekannt als Pferdegrippe. Pferde inhalieren die Erreger, die bei nichtgeimpften Tieren in kürzester Zeit den gesamten Atmungsapparat befallen. Von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome vergehen oft nur zwei Tage.

Was verursacht die Pferdegrippe?

Grundsätzlich werden vier Influenza-Virustypen unterschieden (A bis D). Die Pferdegrippe wird durch Influenza A Virustyp ausgelöst. Solche Influenza-A-Viren stammen ursprünglich aus Wassergeflügel, infizieren neben Vögeln aber auch zahlreiche Säugetierarten einschließlich Menschen. Sie weisen zwei spezielle Oberflächen-Moleküle auf: das Hämagglutinin (H) und die Neuraminidase (N). Über das Hämagglutinin bindet sich das Virus an die Zellen der Atemwegsschleimhäute und dringt dann in diese ein. Dort zwingen die Viren den Zellstoffwechsel, unzählige neue Viruspartikel zu produzieren. Mittels der Neuraminidase werden die neuen Viren freigesetzt und damit weiter im Körper verbreitet.

Wie ansteckend ist Equine Influenza?

Schon wenige Stunden nach Infektion kann der Erreger mit Nasensekret ausgeschieden werden. Heißt: Noch bevor Fieber oder weitere Symptome auftreten, sind infizierte Pferde ansteckend. Vier bis fünf Tage nach Infektion scheiden Pferde die meisten Grippeviren aus. Nach etwa zehn Tagen werden meist keine Viren mehr freigesetzt. Das sind allerdings Werte von ungeimpften Pferden. Junge oder immungeschwächte Pferde können länger ansteckend sein. Regelmäßig geimpfte Pferde sind gar nicht oder deutlich kürzer ansteckend.

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Lisa Rädlein

Welche Symptome zeigen sich bei Pferdegrippe/Equiner Influenza?

Ungeimpfte Pferde:

  • plötzlich hohes Fieber um die 40°C (normal: 37,0 bis 38,0 °C).
  • Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit
  • zunächst wässriger, nach zwei bis drei Tagen schleimiger Nasenausfluss
  • Augenausfluss eher selten
  • lauter Husten setzt bereits nach zwei oder drei Tagen ein

Jeder Hustenstoß setzt enorme Mengen an Influenzaviren frei. Pferde in bis zu 40 Metern Entfernung können so infiziert werden.

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Lisa Rädlein

Nur sehr selten sterben Pferde an Influenza. Die angegriffenen Schleimhäute bieten allerdings Bakterien einen guten Nährboden: Eine bakterielle Bronchopneumonie (entzündetes Lungengewebe und Bronchien) oder Brustfellentzündung (Pleuritis) können die Folge sein.

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