Was ist Sommerekzem beim Pferd?
Sommerekzem ist eine allergische Erkrankung, die in Kombination mit genetischen Komponenten und Umwelteinflüssen hervorgerufen wird. Das Pferd reagiert auf Substanzen im Mückenspeichel allergisch, konkret: von Gnitzen (Culicoides), Wadenstecher (Stomoxys), Bremsen (Tabanus), Stechmücken (Culex) oder Kriebelmücken (Simulium). Nur befruchtete weibliche Mücken sind gefährlich. Stechen sie das Pferd, reagiert das Immunsystem von Allergikern auf die Speichelsubstanzen und bildet bestimmte Proteine, die Juckreiz auslösen.

Je nach Art fliegen die Mücken tagsüber (wie Wadenstecher, Bremsen) oder in der Dämmerung bzw. nachts (Gnitzen, Stech- und Kriebelmücken). Die Belastung ist abhängig von Faktoren wie Koppellage, Witterung und Temperatur. Windige, hoch gelegene Koppeln und Inseln bieten Mücken schlechten Lebensraum. In Deutschland sind die Mücken – je nach Witterung und Lage – zu unterschiedlichen Zeiten aktiv. Zur groben Orientierung: ab Februar fliegen Kriebelmücken, ab April folgen Gnitzen, Bremsen und Stechmücken, ab Juni Wadenstecher. Alle Arten fliegen bis in den Spätsommer/Herbst; Stechmücken sind in milden Wintern ganzjährig aktiv.
Welche Symptome zeigt ein Pferd mit Sommerekzem?
Der Stich per se juckt. Die überschießende Reaktion des Immunsystems verstärkt den Juckreiz, das Pferd kratzt sich. Im Anfangsstadium ist das Langhaar vorhanden, aber glanzlos und brüchig. Verschlimmert sich das Ekzem, scheuert sich das Pferd kahl; vor allem an Schweif, Mähne, Widerrist, Kruppe, aber auch an Kopf, Hals, Schultern oder Bauch. Mitunter kratzt sich das Tier so sehr, dass es offene und nässende Wunden bekommt. Diese können in Folge mit Bakterien sekundär infiziert sein, sodass sich das Krankheitsbild verschlechtert.

Das ständige Kratzen zerstört die Haut, die gleichzeitig durch die permanente Reizung dicker wird. Der Mähnenkamm ist häufig geschwollen und warm. Unter der Haut bilden sich kleine, stecknadelkopfgroße Knoten (Papeln). Verschwinden im Herbst die Mücken, heilen die Wunden nach vier bis acht Wochen. Über die Jahre legt sich die Haut an Widerrist und Mähnenkamm in wulstige Falten.
