Stallputz leicht gemacht: Tipps für einen sauberen Stall

Alles sauber im Stall?
Stallputz leicht gemacht

ArtikeldatumVeröffentlicht am 02.09.2025
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Seifen-Schaum auf blauem Untergrund
Foto: Iryna Veklich/ gettyimages

Putzzeug und Decken porentief reinigen

Putzzeug sollten wir monatlich reinigen; etwa in einem Eimer mit Wasser und Spülmittel. Danach ausspülen, bis klares Wasser aus den Bürsten tropft. Um Bakterien im Putzzeug zu killen, sprüh Bürsten und Striegel mit einem hautverträglichen Desinfektionsmittel für Oberflächen (gibt’s in der Drogerie) ein, lass es einwirken und spüle die Bürsten erneut gründlich aus. Wenn du Schabracken und Co. in der Waschmaschine reinigst, ergänze das ab und zu durch ein Hygiene-Waschmittel (aus Supermarkt oder Drogerie).

Unterschiedliche Pferdebürsten in einem Eimer
Sebastian Frank/ gettyimages

Tipp der Redaktion: Bürsten mit dem Haas Easy Cleany Würfel in einem Eimer warmen Wasser einwirken lassen. Danach musst du sie nur nochmal ausspülen und trocknen lassen. Einfacher war die Putzzeug-Pflege noch nie!

Gründlicher Stallputz

Ein bisschen Schmutz ist nicht so wild? Doch, ist es – wortwörtlich: In einem Gramm Stallstaub tummeln sich mehrere Millionen Keime. Kein Schreibfehler! Zwei- bis viermal im Jahr (oder bevor neue Pferde Boxen beziehen) sollte der Stall daher gründlich gesäubert werden. Box oder Liegeflächen dafür besenrein ausmisten, groben Schmutz entfernen – und dann Boden und Wände ordentlich einweichen: zwei bis drei Stunden lang mit Wasser (1 bis 1,5 l/qm²) und Reinigungsmitteln, etwa einer Soda- (30g Soda auf 1l heißes Wasser) oder Seifenlösung (30g Schmierseife auf 1l Wasser). Alternativ gibt’s spezielle, schäumende Stallreiniger auf hochalkalischer oder Mikroorganismen-Basis; ihre Einweichzeit ist oft kürzer. Im Anschluss gründlich von oben nach unten abspülen, am besten mit Hochdruckreiniger (Reinigungsdruck 100 bis 120 bar, Wassertemperatur 40°C, Arbeitsabstand 10 bis 30 cm). Alles trocken? Dann kann jetzt desinfiziert werden.

Redakteurin Kristina Hofer mit Hochdruckreiniger im Stall
Rädlein

Wer vorbeugend desinfiziert, nimmt am besten ein Mittel mit breitem Wirkungsspektrum (oft mit organischen Säuren oder Sauerstoffabspalter) gegen Bakterien, Sporen, Pilze und Viren. Wichtig: angegebene Einwirkzeit beachten; sonst kann sich die Wirkung abschwächen.

Wirf unbedingt auch einen Blick auf die Inhaltsstoffe: Alkohole reichen für Ställe nicht aus. Aldehyde wirken zwar breit, sollten aber wegen der Gesundheitsgefährdung nur bei Seuchen eingesetzt werden, nicht vorbeugend. Hypochlorige Säuren wirken gegen Pilze, Bakterien oder Sporen – und sind völlig ungefährlich fürs Pferd. Sauerstoffabspalter wie Peressigsäure wirken ebenfalls sehr breit, können aber Metalle schädigen. Quaternäre Ammoniumverbindungen (Quats) setzen an der Zellmembran von Mikroorganismen an und eignen sich auch für Fressbereiche. Welches Mittel auf welchem Wirkstoff basiert, zeigt die Liste der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (desinfektion-dvg.de). Hersteller wie Kerbl oder PureDes Horse bieten auch spezielle Stall-Desinfektionsmittel an.

Achtung: Beim Desinfizieren Schutzkleidung tragen und die Pferde erst in den Stall lassen, wenn Rückstände vollständig verflogen sind!

Tröge & Tränken

Futterreste, Vogelkot, Pferdeäpfel: Das wollen wir weder in Trog noch Tränke. Fress- und Tränkbereiche sollten wir täglich kontrollieren und reinigen. Bei Futterresten reichen meist Schwamm und Wasser. Finden wir Kotreste, brauchen wir ein mildes Reinigungsmittel; etwa Spülmittel oder spezielle Stall-Reiniger für Futterbereiche (steht auf dem Etikett, etwa von Eggersmann). Bei toten Tieren müssen wir nach der Reinigung desinfizieren (nur mit zugelassenen Mitteln). Dann mit viel klarem Wasser nachspülen.

Tipp der Redaktion: Futtertröge und Müslischüsseln lassen sich auch super mit Apfelessig reinigen. Das ist unbedenklich fürs Pferd und zudem besser für die Umwelt.