1) Sie müssen gerne in der Bahn reiten
Prüfen Sie, ob Sie selbst wirklich in der Bahn reiten wollen. Oder würden Sie viel lieber im Gelände bummeln? Ihr Pferd kann nicht motiviert sein, wenn Sie es selbst nicht sind.
2) Ihr klarer Plan motiviert das Pferd
Wer in der Bahn reitet, weil er glaubt, das müsse so sein, wird sich schnell langweilen. Überlegen Sie sich vor jeder Trainingseinheit, was Sie üben oder woran Sie arbeiten wollen. Verfolgen Sie dieses Ziel, überträgt sich Ihre Konzentration auf das Pferd. Es spürt Ihren Willen, bleibt eifrig bei der Sache und lässt sich von Ihnen leiten. Ihr Ziel muss realistisch sein. Übersteigt es Ihre Fähigkeiten oder die des Pferds, entsteht Frust.
3) Positives Denken schafft Schwung
Bremsen Sie sich nicht selber aus. Wenn Sie vom Auf- bis zum Absitzen ¬innerlich ¬stöhnen, weil Ihr Pferd nicht vorwärts geht, blockieren Sie das Pferd immer stärker. Formu¬lieren Sie lieber für sich: „Ich will heute flotte Übergänge ¬reiten.“ Das ist besser als: „Schon wieder dieses faule Pferd!“
4) Richtige Hilfen geben gute Laune
Verbessern Sie Ihre Balance und Technik im Sattel. Setzen Sie Schenkel, Gewicht und Hand korrekt ein? Sind die Hilfen klar statt widersprüchlich? Nur wenn Sie Ihrem Pferd über korrekte Hilfen Ihre Wünsche signalisieren, bleibt es willig und motiviert. Schlechte Balance und unklare Hilfen verderben dem gutwilligsten Pferd die Laune.
5) Täglich lockt ein neuer Schwerpunkt
Spulen Sie nicht jeden Tag dieselben Lektionen in derselben Reihenfolge ab. Variieren Sie die Arbeit – indem Sie beispielsweise einmal Biegung, ein anderes Mal Seitengänge, dann wieder den Galopp als Schwerpunkt wählen. Fordern Sie dabei einmal vom Pferd die schnelle Reaktion auf Hilfen, ein anderes Mal die korrekte Ausführung.
6) Bummeltage in der Bahn
Gönnen Sie Ihrem Pferd auch im Viereck Tage, an denen es bummeln und entspannen kann. Reiten Sie am langen Zügel große Wendungen im Schritt, Trab und Galopp kreuz und quer durch die Bahn. Gehen Sie dazu ruhig in den leichten Sitz und lassen sich einfach mitnehmen.
7) Mitdenken macht Pferden Spaß
Helfen Sie dem Pferd, die verlangte Aufgabe zu verstehen, etwa, in dem Sie Volten um Pylonen reiten statt in der leeren Bahn. Ähnliche Sehhilfen können eine Stange fürs Seitwärts oder ein „L“ fürs Rückwärts sein. Sie machen vielen Pferden ihren Job klarer und interessanter.
8) Spicken bei anderen Reitweisen
Es lohnt sich immer, über den Tellerrand der eigenen Reitweise zu schauen. Für Dressurpferde können Trail¬hindernisse genauso spannend sein wie kleine Sprünge für ein Westernpferd oder Zirkuslektionen für ein Springpferd.
9) Auch ein Ausritt sorgt für Arbeit
Geben Sie acht, dass ihr Pferd nicht lernt: Im Viereck muss es schuften, im Gelände darf es bummeln. Beim Ausritt sollten Sie genauso viel Konzentration und Gymnastik fordern wie in der Bahn. Dann empfindet das Pferd keinen gravierenden Unterschied zwischen beiden.
10) Geben Sie dem Köpfchen Zeit
Gehen Sie neue Lektionen langsam an. Verlangen Sie unbekannte Übungen zu häufig, sind viele Pferde überfordert. Lassen Sie es die Lektion zunächst ein- bis zweimal ¬ausprobieren: Das Pferd muss ja begreifen, um was es geht, ehe Sie vom ihm die korrekte Ausführung erwarten können. Beim nächsten Training klappt die Übung oft schon deutlich besser.
11) Müdigkeit ist immer schlecht
Sollten Sie täglich bis zur Erschöpfung Dressurreiten, ohne auf die Kondition des Pferds Rücksicht zu nehmen, ist es kein Wunder, wenn Ihr Reitpartner bald die Lust verliert. Darf er dagegen das Viereck bei guten Kräften und in guter Stimmung verlassen, gibt es für ihn keinen Grund, am nächsten Tag nicht willig und gehfreudig dorthin zurück-
zukehren.