Was sind Knochenzysten beim Pferd?
Knochenzysten sind hohlraumartige Defekte im Knochengewebe. Oft sind diese Hohlräume mit gelenkkapselartigem Gewebe ausgekleidet und können deshalb mit Gelenksflüssigkeit (Synovia) oder Blut durchsetzt sein.
Sitzen die Zysten in direkter Gelenknähe, spricht man von subchondralen Knochenzysten (SKZ). Diese können mit einem Gelenk in direkter Verbindung stehen. Zysten vom Typ I sind kuppelartig und stehen in weit offener Verbindung zur Gelenkfläche.
Zysten vom Typ II sind durch einen engen, flaschenhalsartigen Kanal mit dem Gelenk verbunden. "Subchondrale Knochenzysten können im Prinzip an allen Gelenken vorkommen", sagt Dr. Martin Waselau, Fachtierarzt für Pferdechirurgie. Besonders häufig tauchen SKZ im Kniegelenk auf. Sie sitzen meist auf der Innenseite des Oberschenkelknochens direkt unterhalb der Gelenkfläche. Auch in den Knochen der Zehengelenke, des Karpal-, Sprung- oder Schultergelenks können sie vorkommen, ebenso wie in den Halswirbeln.
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Je nach Größe drücken Knochenzysten oft auf benachbarte Knochen oder Gelenkflächen und verursachen leichte bis sehr starke Schmerzen. Nicht in jedem Fall lahmt das Pferd. "Charakteristisch ist eine immer wiederkehrende Lahmheit", sagt Dr. Waselau. Wird das Pferd stärker belastet, wird vermehrt Gelenksflüssigkeit in die Zyste gedrückt. "Der Druck im Knochen kann Schmerzen verursachen, die das Pferd lahmen lassen."
Welche Ursache gibt es für Knochenzysten beim Pferd?
- Durchblutungsstörungen des unter dem Knorpel gelegenen Knochengewebes während des Wachstums.
- Schuld können die Gene sein. Rassen wie Vollblüter oder Quarter Horses sind zum Beispiel für Zystenbildungen im Kniegelenk besonders anfällig.
- Häufig begünstigt eine sehr energiereiche Fütterung das schnelle Wachstum und damit die Bildung von Knochenzysten
- Auch wenn ein Pferd sich am Gelenkknorpel oder dem unter dem Knorpel liegenden (subchondralen) Gewebe verletzt, könnte eine SKZ entstehen.
- Manchmal bilden sich Zysten auch in Folge von Entzündungen oder Haarrissen im Knochen, die etwa durch Überlastung entstehen.
Wie machen sich Knochenzysten bemerkbar?
Typisches Zeichen ist eine von Zeit zu Zeit auftretende Lahmheit, die sich in der Bewegung verschlimmert. Das Pferd nimmt zudem Schonhaltungen ein und entlastet ein Bein besonders häufig. Bei subchondralen Knochenzysten (etwa an Fesselgelenk oder Knie) kann das betroffene Gelenk anschwellen.