Strahlfäule beim Pferd: Ursachen & Symptome

Ursachen, Symptome, Behandlung
Was tun bei Strahlfäule?

Zuletzt aktualisiert am 14.08.2024
Kompendium Strahlfäule
Foto: Lisa Rädlein

Was ist Strahlfäule beim Pferd?

Bei Strahlfäule zersetzen Bakterien das Strahlhorn: Typisch sind ein penetranter, fauliger Geruch und eine schmierige Masse in der Strahlfurche. Spindel-Bakterien, die das Strahlhorn angreifen, sind zwar natürliche Darmbewohner des Pferds und deshalb im Stall allgegenwärtig. Strahlfäule ist dennoch meist ein Zeichen mangelhafter Sauberkeit: Verdreckte Strohmatratzen oder ein matschiger, kotverschmutzter Paddock bieten den Erregern einen feuchten, warmen und damit idealen Nährboden. Schließt dann Schmutz die Fäulnisherde nach außen luftdicht ab, gedeihen Bakterien besonders gut, denn sie vermehren sich nur unter Sauerstoffausschluss. Vor allem in Hufhorn mit Spalten und Rissen können sich Bakterien leicht einnisten und Strahlfäule beim Pferd verursachen.

Kompendium Strahlfäule
Lisa Rädlein

Was ist bei der Behandlung und Hufbearbeitung zu beachten? Wie beugt man Strahlfäule vor? Wie sinnvoll sind Futterzusätze? All das erfahren Sie hier:

Welche Symptome zeigt das Pferd bei Strahlfäule?

  • Strahlfäule äußert sich oft in einem penetrant fauligen Geruch.
  • Das Strahlhorn zerfällt nach und nach zu einer schmierigen Masse, der Strahl schrumpft.
  • Die Krankheit beginnt oft an den Seiten der mittleren Strahlfurche, weil sich hier gerne luftabgeschlossene Nischen befinden. Sind Strahl oder auch Hornballen befallen, löst sich das Horn in Fetzen ab.
  • Schreitet der Prozess fort, liegt irgendwann die gut durchblutete und von vielen Nerven versorgte Huflederhaut frei. Die Strahlregion wird immer schmerzempfindlicher. Ob dieses Stadium bereits erreicht ist, merken Sie beim Hufesäubern: Berührt der Hufkratzer die empfindliche Huflederhaut, zieht das Pferd den Huf meist vor Schmerz zurück. Auch wenn der Strahl mechanisch gereizt wird, etwa wenn das Pferd über unebene Böden geht, kann das zur Lahmheit führen.

Schnell kann sich aus unbehandelter Strahlfäule Strahlkrebs, also am Strahl wuchernder Hufkrebs, entwickeln. Das ist keine klassische Krebserkrankung; der Name deutet auf die hydroplastischen (aufgeblähten) Wucherungen des erkrankten Horns hin. Das passiert, wenn die Epithelzellen der Lederhaut zerfallen, statt zu verhornen. Sie sitzen als schmieriger Belag auf der Lederhaut, die sich irgendwann entzündet. Das führt zu Lahmheit. Oft breitet sich Strahlkrebs auf den gesamten Huf aus.