Sprays, Öle, Schaum, Seifen, Wachs oder Fett: Die Auswahl an Pflegemitteln für Lederzeug ist groß. Denn Staub, Schweiß und Schmutz schaden nicht nur dem Leder, sondern können es auch mürbe machen und sogar reißen lassen. Die richtige Pflege ist daher also auch aus Sicherheitsgründen wichtig.
Bei der Sattelreinigung tragen Sie mit einem sauberen Schwamm Seife auf. Produkte wie Lederschaum geben Sie hingegen direkt auf das Leder. Damit das Sattelzeug geschmeidig bleibt, sollten Sie es nach der Reinigung ab und zu fetten. Öl hingegen zieht oft tief ins Leder ein und kann die Fasern aufweichen. Aber nicht nur die regelmäßige Pflege ist wichtig für ein geschmeidiges Leder, sondern auch eine kühle und trockene Lagerung von Sattel und Zaumzeug: Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit bildet sich sonst schnell Schimmel.
Selbst ist die Frau

Um die Pflege meines Sattels, der Seile und Halfter kümmere ich mich selbst. Stricke und Halfter kommen in die Waschmaschine. Ledersachen wie Zaumzeuge und Sättel halte ich mit einem feuchten Schwamm sauber und behandele sie zweimal wöchentlich mit den vom Hersteller empfohlenen Pflegegemitteln. Die Pflege von Sattel und Zaumzeug der Berittpferde übernimmt ein Angestellter unserer Reitanlage.
Christiane Schwahlen, Klassik-Trainerin
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Sauber muss es sein

Ich liebe saubere Ausrüstungsgegenstände. Trense und Sattel putze ich regelmäßig. Dazu verwende ich auch einen Staubsauger. So entferne ich kleine Staubkörner, die sich in den Ritzen festsetzen. Das klappt besser als mit einem Schwamm, der den Schmutz lediglich hin- und herschiebt. Die Trensengebisse wasche ich hingegen nur, wenn sich Karottenstücke oder auch anderer Dreck angeheftet haben.
Corinna Lehmann
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Weniger ist mehr

Je öfter man sein Sattelzeug benutzt, umso weniger muss man es putzen, finde ich. Meist reicht es aus, ab und an – vielleicht einmal pro Woche – mit einem feuchten Lappen und ein wenig Sattelseife über das Leder zu wischen. Scheint das Leder trocken zu sein, trage ich ebenfalls mit einem Lappen etwas Lederfett mit Bienenwachs auf. Bevor ich gefettetes Lederzeug wieder benutze, reibe ich es ab, damit kein Staub an überschüssigem Fett hängen bleibt. Ist das Leder in gutem, das heißt in einem glatten, satten und geschmeidigen Zustand, sehe ich keine Veranlassung, mehr zu machen. Das gilt auch, wenn alle Riemen bei Bedarf leicht übereinander gleiten, ohne dass es Kratzer gibt. Die freie Zeit widme ich lieber meinen Pferden. Überpflegtes, zu stark geöltes und knatschiges Leder ist mir nämlich ein Graus! Gegen Kunststoffausrüstung habe ich gar nichts – solange sie dem Pferd passt.
Silke Hembes, Dressurausbilderin
Regelmäßiges Putzen

Ich putze gern Sattelzeug. Das Leder fetten wir einmal pro Woche, die Gebisse spülen wir täglich. Die Vorstellungsgeschirre tragen unsere 60 Pferde nur bei den Aufführungen. Um die Lederarbeiten kümmert sich unsere eigene Sattlerei mit drei Leuten.
Jana Mandana Lacey-Krone
Eher faul

Ich bin ein eher fauler Putzer und mache bei meinem Sattelzeug meistens nur den groben Schmutz mit einem feuchten Lappen ab. Aber einmal im Jahr bekommen Sattel und Zaumzeug eine Generalreinigung. Der Sattel wird zuerst mit Sattelseife gereinigt, dann trage ich mit dem Pinsel ein gutes Lederöl auf, in das ich EM-Keramik-Pulver mische, also Effektive Mikroorganismen. Auf 100 Milliliter Öl gebe ich einen halben Teelöffel Pulver. Zaum und Halfter liegen über Nacht in einem Eimer mit EM-A-Lösung (die gibt es zu kaufen) und werden danach ebenfalls mit dem EM-Öl eingepinselt. Der Vorteil an dieser Methode: Selbst das empfindlichste Leder schimmelt so nicht mehr.
Manfred Weindl, Pferdeverhaltenstherapeut
Aufwand lohnt

Täglich benutztes Sattelzeug sollte auch täglich geputzt werden; zumindest dort, wo es mit Pferdeschweiß in Berührung kommt. Dazu wasche ich es zuerst mit viel Wasser und Seife ab. Dann trage ich mit einem sauberen Schwamm einen Mix aus viel Sattelseife und wenig Wasser auf. Ich benutze eine Glycerin-Seife oder Seife aus einer Glycerin-Bienenwachs-Mischung. Das Zaumzeug baue ich alle ein oder zwei Wochen auseinander, um das Leder unter den Schnallen zu pflegen. Durch den Druck wird das Leder sonst hart und rissig. Klingt aufwändig, aber bei teurem Sattelzeug lohnt es sich.
Berni Zambail, Trainer
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