Sie kommen in den Stall und begrüßen Ihr Pferd. Was tun Sie noch?
A: Ich analysiere anhand seiner Körpersprache und seines Verhaltens, wie es ihm geht.
B: Ich gebe dem Pferd ein Leckerli, weil es brav herangekommen ist.
Gehen Sie mit Ihrem Pferd am Führstrick kreuz und quer über den Platz. Wie verhält es sich?
A: Mein Pferd folgt fein, auch wenn ich das Tempo variiere oder die Richtung ändere. Der Führstrick hängt die meiste Zeit durch.
B: Mein Pferd folgt brav. Es wird aber immer wieder mal schneller oder langsamer oder guckt in eine andere Richtung. Dann zupfe ich am Strick, bis es wieder neben mir läuft.
Sie stehen neben Ihrem Pferd. Was passiert, wenn Sie über den Strick sanften, stetigen Zug nach vorne ausüben?
A: Das Pferd tritt an.
B: Das Pferd bleibt stehen.
Lassen Sie Ihr Pferd im Wechsel rückwärts weichen und wieder zu sich herantreten.
A: Gebe ich das Rückwärts-Kommando mit der Stimme oder meiner Körpersprache, weicht das Pferd willig zurück. Wenn ich es wieder zu mir einlade, kommt es entspannt heran.
B: Mein Pferd möchte ungern weggeschickt werden: Es legt die Ohren an und wirkt gestresst. Oder es weicht willig, kommt aber ungern zu mir zurück.
Fordern Sie eine Lektion unterm Sattel, beispielsweise Schenkelweichen. Wie viel Druck benötigen Sie, bis Ihr Pferd sich bewegt?
A: Leichter Schenkeldruck genügt meist.
B: Mein Pferd ist etwas faul. Wenn ich Sporen oder Gerte kurz dazu nehme, klappt die Lektion aber gut.
Sie sind mit Ihrem Pferd im Gelände. Am Weg liegt ein großes, unbekanntes Hindernis. Wie verhält sich Ihr Pferd, und was tun Sie?
A: Es wird etwas flott und äugt kritisch hinüber, bleibt aber auf Kurs. Wenn ich zwischen ihm und dem Hindernis laufe, lässt es sich vorbeiführen, in Außenstellung kann ich auch vorbeireiten.
B: Es scheut und will nicht vorbeigehen. Ich kann es aber meistens dazu bewegen, sich dem Hindernis zu nähern und es zu beschnuppern. Danach können wir weitergehen.
Was fühlen Sie, wenn andere ungefragt Tipps geben oder Ihren Umgang mit dem Pferd kritisieren?
A: Davon bin ich manchmal genervt. Ich versuche trotzdem, die Kritik nachzuvollziehen und die andere Sichtweise anzunehmen.
B: Niemand kennt mein Pferd so wie ich. Bevor man andere kritisiert, sollte man lieber erst mal selbst mit seinem Pferd besser klarkommen.
Auflösung
Mindestens sechs Mal A: Prima, Sie sind bereits ein toller Leitmensch. Das Pferd vertraut Ihnen auch in einer Gefahrensituation und respektiert Sie als Führungspersönlichkeit. Über Ihren Körper drücken Sie aus, was Sie dem Pferd sagen wollen. So können Sie klar und mit reduzierten Hilfen kommunizieren. Außerdem versuchen Sie, immer darauf zu achten, wie es Ihrem Pferd geht und sind offen für Kritik, um immer mehr über Pferde zu lernen – auch das macht eine gute Führungspersönlichkeit aus.
Teils A, teils B: Sie haben schon eine gute Beziehung zu Ihrem Pferd, meistens arbeiten Sie ohne Probleme zusammen. Hier und da schleichen sich anscheinend ein paar kleine Ungenauigkeiten in der Kommunikation ein. Außerdem sollten Sie herausfinden, welcher Führungsstil optimal zu Ihrem Pferd passt. Im folgenden Praxisteil erfahren Sie, wie Sie Ihre Energie, Emotionen und Körpersprache im Umgang mit dem Pferd noch besser managen können.
Mindestens fünf Mal B: Sie sind noch nicht die Führungspersönlichkeit, die Sie sein könnten. Ihre Körpersprache fällt scheinbar noch nicht präzise genug aus, sodass Ihr Pferd etwas abgestumpft und unmotiviert ist. Geben Sie dem Pferd die Chance, auf reduzierte Hilfen und Impulse zu reagieren. In einer Gefahrensituation verlässt sich Ihr Pferd noch zu sehr auf seine eigene Wahrnehmung – ein Zeichen, dass es Ihnen nicht genug vertraut. Auf den nächsten Seiten finden Sie viele Übungen, die Ihnen dabei helfen, konsequenter auf Ihr Pferd einzuwirken und pferdegerecht zu führen. Bald wird es Ihnen mehr vertrauen und Ihre Führungsrolle akzeptieren!