Marlitt Wendt – Kraulen am Widerrist
Nach dem Begrüßungsgrummeln meiner Ponys spreche ich alle mit Namen an und wende mich ihnen zu. Ich kraule sie am Widerrist.
Viele Pferde lassen sich nicht gerne an den Nüstern anfassen, das gehört auch nicht zum natürlichen Begrüßungsritual untereinander.
Sie pusten sich gegenseitig in die Nase, und wenn sie sich mögen, krabbeln sie sich sogar gegenseitig den Widerrist. Daran versuche ich mich zu orientieren.
Elke Wedig – Name und Nasenbein

Ich spreche meine Pferde immer mit Namen an und berühre sie zwischen Nüstern und Nasenbein. Manche lassen sich auch gerne an der Stirn reiben. Auch an den empfindlichen Nüstern lassen sich alle meine Pferde berühren.
Meine Pferde reagieren mit Grummeln oder Wiehern, wenn ich in den Stall komme, wahrscheinlich auch, weil sie wissen, dass es gleich Futter gibt.
Einer meiner Spanier-Hengste nimmt immer den Kopf hoch und wackelt mit der Lippe, weil er für witzige Kunststückchen ein Leckerli abstauben kann.
Meine beiden Zwergesel schreien ganz laut.
Stefan Valentin – Schnuppern erlaubt

Explizit begrüße ich meine Pferde überhaupt nicht. Als sensible Fluchttiere bemerken uns Pferde lange, bevor wir es erahnen.
Fremden Pferden begegne ich anders. Egal, ob sie frei auf der Koppel stehen oder in der Box, ich warte darauf, dass das Pferd mich bemerkt und neugierig wird.
Ich bin passiv und warte, wie das Pferd auf mich reagiert. Das Pferd darf mich beschnuppern, aber nicht anrempeln. Das ist respektlos, und es wird von mir ermahnt.
Ralf Heil – Am ausgestreckten Arm

Sind meine Pferde auf der Weide, läuft das Ritual immer gleich ab: Ich stelle mich auf die Weide und warte, bis sie von selbst kommen. Dann strecke ich die Hand aus, lasse sie daran riechen und streichle den Hals.
Sind sie weiter weg, schnalze ich, bis sie mich sehen. Pferde mögen nicht so gerne geklopft werden, deshalb verzichte ich darauf. Gerade Angsthasen haben damit ein Problem.
Dr. Christine Konrad – Hand aufs Genick

Meine eigenen Pferde spreche ich mit Namen an, sie kennen ihn. Dann streichle ich Stirn und Hals.
Auch zu Kundenpferden stelle ich erst Kontakt her, bevor ich mit der Behandlung beginne.
Ich fasse das Tier am Hals an und lasse mir die Vorgeschichte erzählen. Manche mögen es, wenn man die Hand aufs Genick legt.
So begrüßen Reit-Profis ihr Pferd – Teil II
Dr. Thomas Ritter – Streicheln und füttern
Ein bestimmtes Ritual habe ich nicht, mal streichle ich, mal gebe ich ein Leckerli. Manche Pferde lassen sich nicht so gerne am Kopf berühren, da strecke ich erst die Hand hin, bevor ich Gesicht oder Hals anfasse.
Pferde, die mich kennen, lassen sich normalerweise auch gerne an der Stirn berühren und kraulen.

Birger Gieseke – Ein spezieller Gruß

Ich lasse meine Pferde erst an meiner Hand riechen, bevor ich sie streichle. Jedes meiner Pferde hat so seine Lieblingsstelle.
Meine Stute Smiley liebt Körperkontakt und genießt es, hinterm Ohr gekrault zu werden.
Mein Hengst Paul bevorzugt es, an der Brust gekratzt zu werden. Beide begrüßen mich wiehernd.
Dr. Cathleen Wenz – In die Nüstern atmen

Pferde begrüßen sich im Nahbereich, indem sie sich anblasen. Sie tauschen so Körpergeruch über die Nüstern aus. Daran versuche ich mich zu orientieren.
Ich atme in Richtung Nüstern aus. Im Fernbereich wiehern sie. Stehen Sie entfernt, können Sie Pferde mit einem Locklaut rufen.
Frauke Behrens – Ruf durch die Stallgasse

Mein eigenes Pferd steht ganz am Ende der Stallgasse. Ich rufe laut seinen Namen – vorausgesetzt, ich bin allein im Stall.
Ich begrüße ihn wie einen alten Freund, lasse ihn riechen und klopfe seinen Hals. Für fremde Pferde nehme ich mir mehr Zeit, die beobachte ich erst, bevor ich sie begrüße und anfasse.
CAVALLO-Tipp: Schauen Sie ihm in die Augen
Angeblich macht es Pferden Angst, wenn man ihnen in die Augen blickt. Das ist Humbug, wie eine Studie der veterinärmedizinischen Universität in Pennsylvania/USA zeigte. Die Forscher fixierten insgesamt 177 Pferde mit dem Blick, bevor sie sie einfingen. Die Pferde rannten nicht panisch davon, sondern ließen sich problemlos fangen. Neueste Forschungen zeigen sogar, dass man die Tiere anschauen sollte: Französische Wissenschaftler stellten fest, dass Pferde den Besitzer besser erkannten, wenn er ihnen in die Augen schaute.



















