Ein Posting von britischen Tierärzten kursierte vor einigen Wochen auf Facebook: Sie warnten davor, Pferde zu früh und zu viel einzudecken, weil es ihrer Meinung nach zu Überhitzung führen könnte (CAVALLO berichtete). CAVALLO untermauerte diese These in seiner November-Ausgabe 2018, in der die Redaktion mit einem neuen Sensor die Temperaturen unter Decken nachgemessen hat und erstaunt war, wie hoch die Temperaturen dort waren.
Jetzt untersuchte eine wissenschaftliche Untersuchung das erste Mal die Auswirkungen des Eindeckens auf die Oberflächentemperatur der Pferde. Für ihre Studie haben die Forscher die Oberflächentemperatur bei zehn Pferden gemessen, die ihre üblichen Decken trugen, darunter Ekzemerdecken, Fleecedecken und Decken mit leichter Wattierung. Zwei Pferde trugen keine Decken und dienten als Kontrollgruppe.
Das Ergebnis: Je nach Art der Decke unterschieden sich die Oberflächentemperaturen enorm: Pferde, die eine Ekezemerdecke trugen, zeigten keinen großen Unterschied zwischen der Umgebungstemperatur und der Oberflächentemperatur. Fleecedecken dagegen zeigten einen Anstieg von 11,2 Grad Celsius, Pferde mit leicht wattierten Decken sogar 15,8 Grad. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Eindecken mit zu dicken Decken im Extremfall sogar zur Überhitzung führen könnte.
Die Untersuchung zeigt, dass Eindecken sehr stark in Thermoregulation der Pferde eingreift. Die Oberflächentemperatur kann durchs Eindecken sehr stark ansteigen und schnell über die Wühlfühltemperatur der Pferde hinausgehen. Zudem verhindern Pferdedecken, dass Pferde ihre natürliche Thermoregulation ausspielen können. Pferde behalten ihre optimale Körpertemperatur nämlich in einem Bereich von 5 bis 25 Grad bei. Zum Vergleich: Bei uns Menschen liegt dieser Bereich zwischen 25 und 30 Grad. Pferde haben also eine niedrigere Wohlfühltemperatur und frieren zudem viel weniger schnell als wir Menschen. Warum Pferde eigentlich keine Decke brauchen, lesen Sie außerdem hier.
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