Ausgangsproblem: Das Pferd kennt kein Halten
Zappler zerren nicht nur am Strick, sondern auch an den Nerven. Manchen Pferden ist es schlicht egal, wann der Mensch bremsen will; dann sind Position und Rangfolge nicht geklärt.
Doch anzuhalten und vor allem stehen zu bleiben, ist fürs Pferd auch anspruchsvoller, als man vielleicht denkt. Hampeln verschwendet Energie. Die verschenkt ein Pferd nur, wenn es seinen Körper und die Situation nicht beherrscht. Stimmen dagegen Koordination und Balance, kann es auch in potenziell gefährlichen Situationen entspannt stehen bleiben.
Wie ein Fels in der Brandung
Damit Ihr Pferd steht wie der Fels in der Brandung, muss es folglich Dinge beherrschen wie eine gute Koordination von Vor- und Hinterhand. Deshalb bringt Gymnastik, etwa in Form von Dual-Aktivierung, bei manchem Zappelphilipp mehr als Erziehung.
Außerdem hilft Führtraining. Es festigt die Position des Menschen, schafft Vertrauen und bringt so auch fürs Reiten positive Effekte.
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Diese Lektion muss Ihr Pferd können
Sie sollten es deshalb auch bei braven Tieren täglich abfragen. Klappt der Halt, gibt es Lob. Sonst üben Sie täglich mehrmals, egal ob auf dem Weg zur Koppel, beim Spaziergang oder während der Bodenarbeit in der Halle.
Tabu sind dabei hysterische „Stopp!“-Schreie und wildes Wedeln mit dem Führseil. Damit erreichen Sie vielleicht eine Angststarre, aber gewiss nicht, dass Ihr Pferd vertrauensvoll reagiert. Brems-training kann schnell langweilig werden. Üben Sie deshalb lieber mehrmals täglich kurz statt 15 Minuten am Stück. Brechen Sie beim ersten Erfolg ab und beginnen Sie später neu. Halten Sie zunächst an einem definierten Punkt, etwa einem Pylon oder einer Bodenstange. Ein Zaun oder die Hallenbande bremsen besonders eilige Pferde.
Halten an einem fixen Punkt
Mit dem Halten an einem fixen Punkt überprüfen Sie, wie gut Ihr Pferd gehorcht. Und Sie selbst leiten den Stopp rechtzeitig ein; bleiben Sie dagegen unvermittelt stehen, kann das Pferd nicht angemessen reagieren. Lassen Sie es leicht versetzt neben sich gehen, damit es Sie nicht anrempeln kann.
Verlängern Sie die Stehzeiten langsam und trainieren Sie auch freies Stehen. Kommentieren Sie ungewolltes Verhalten: Immer wenn Ihr Pferd den zugewiesenen Platz verlässt, stellen Sie es ruhig, aber konsequent genau dorthin zurück. Vergessen Sie dabei nicht, gute Reaktionen ausdrücklich zu loben. So bleibt Ihr Pferd motiviert – Sie arbeiten ja auch lieber, wenn man Sie für Ihre Leistungen lobt.
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