Gefühl in den Übergängen
Ob vom Trab in den Galopp oder vom Galopp in den Schritt: Wie meistert Ihr Pferd Übergänge zwischen den Gangarten?
Grün: Die Übergänge fühlen sich geschmeidig an. Mein Pferd bleibt an den Hilfen und in Anlehnung.
Gelb: Ab und zu verliert mein Pferd die Balance. Dann hebt es sich etwa heraus oder taucht nach unten weg.
Rot: Meinem Pferd fallen die Übergänge noch nicht so leicht. Es drückt den Rücken weg oder verliert die Anlehnung.
Wendungen und Biegungen
Reiten Sie auf beiden Händen im Trab eine Volte mit acht Meter Durchmesser. Wie gut gelingt sie?
Gelb: Auf einer Hand fällt meinem Pferd die Volte noch nicht so leicht. Ich muss es mit den Hilfen stärker unterstützen, damit es die Linie hält.
Grün: Mein Pferd kann die Linie gut halten. Es fußt in einer Spur.
Rot: Die komplette Voltenlinie zu halten, fällt uns noch schwer. Oft entzieht sich mein Pferd meinen Hilfen oder fußt nicht in einer Spur.
Aus dem Schritt in den Galopp
Galoppieren Sie Ihr Pferd aus dem Schritt an. Wie fühlen sich die ersten drei, vier Sprünge an?
Rot: Die ersten Sprünge sind noch etwas flach; danach wird es runder.
Grün: Rund und bergauf. Das innere Hinterbein springt dabei weit unter den Schwerpunkt.
Gelb: Recht rund. Ich habe das Gefühl, dass mein Pferd unter den Schwerpunkt fußt.
Weniger Hilfen
Reduzieren Sie im Galopp Ihre Hilfen, also: Bein ohne Druck anliegend und feine Zügelverbindung. Was macht Ihr Pferd?
Grün: Es galoppiert weiter und bleibt an den Sitz-Hilfen.
Rot: Sobald ich die Hilfen reduziere, fällt es in den Trab. Bleibe ich mit dem Bein dran, bleibt es im Galopp.
Gelb: Es bleibt zunächst im Galopp, wird dann etwas länger und wechselt nach drei, vier Sprüngen in den Trab.
Tritte verkürzen
Sitzen Sie im Trab aus, verkürzen Sie einige Tritte. Wie fühlt sich das an?
Gelb: Das Pferd wird kürzer. Ab und zu habe ich das Gefühl, als ob es sich im Rücken festhält.
Rot: Mein Pferd wird langsamer. Ich muss weiter treiben, damit es im Trab bleibt.
Grün: Die Tritte fühlen sich erhaben an. Der Rücken schwingt, ich kann gut sitzen.
Die Auflösung
Überwiegend Grün: Ihr Pferd scheint sich schon gut selbst zu tragen – einige versammelte Momente dürften kein Problem für Sie sein. Die Tragkraft können Sie etwa mit folgender Übung weiter verbessern: "Reiten Sie ein Kurzkehrt und galoppieren Sie daraus an", sagt Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl. Ebenfalls eine gute Übung: entlang der Mittellinie im Schritt dem linken Schenkel weichen lassen. Daraus in eine Schrittpirouette nach links und nach einer Viertel-Pirouette links angaloppieren. "Klappt das, können Sie die Pirouette nach und nach erweitern."
Überwiegend Gelb: Sie sind mit Ihrem Pferd schon auf einem guten Weg, die Versammlung ist quasi in Sichtweite. Arbeiten Sie doch weiter an der Balance und der Tragkraft Ihres Vierbeiners. Als Übungen bieten sich hier beispielsweise Übergänge vom Galopp in den Schritt und wieder in den Galopp an. Ebenfalls gut: halbe Übergänge im Galopp, also das Tempo zurücknehmen. "Sobald das Pferd strauchelt und etwa den Takt verliert, legen Sie wieder zu", rät Dressur-Profi Jessica von Bredow-Werndl. Wichtig: Verlangsamen Sie den Rhythmus nur aus dem Sitz heraus, nicht über die Zügelhilfen.
Überwiegend Rot: Ihr Pferd ist in seinem Gleichgewicht noch nicht ganz gefestigt. Sobald es in allen Gangarten, Wendungen und Übergängen in Balance ist, kann es sich selbst tragen. Das ist Voraussetzung für die Versammlung. Die Balance fördern Sie, indem Sie etwa den Zirkel verkleinern und vergrößern; erst im Schritt, dann im Trab und schließlich im Galopp. Für die Versammlung braucht Ihr Pferd neben Balance auch Kraft. Daher Jessica von Bredow-Werndls Tipp: "Im Galopp immer wieder zulegen und damit den Abdruck aus der Hinterhand fördern." Das sorgt für starke Hinterhand-Muckis.