Fellwechsel von Winter zu Sommerfell: Das sollten Sie füttern
Die besten Helfer fürs Sommerfell

Leinsaat, Bierhefe & Co: Diese Sonderfuttermittel unterstützen den Fellwechsel bei Ihrem Pferd.

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Foto: Lisa Rädlein

Leinsamen

Leinsamenprodukte sind oft sehr nährstoffreich. 60 Gramm pro Tag können dem Pferd beim Fellwechsel helfen. Achten Sie darauf, frisch gequollenen oder frisch geschroteten Leinsamen zu verfüttern.

Um eine Blausäurebelastung zu vermeiden, ist der goldene Leinsamen dem dunklen Leinsamen vorzuziehen. Dunklen Leinsamen müssen Sie kochen, damit die giftige Blausäure verschwindet.

Heiß behandelte Leinsamen sind für den Fellwechsel zwar auch hilfreich, wichtige Vitamine gehen jedoch durchs Kochen verloren.

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Kalt gepresstes Leinöl ist ebenfalls gut für den Fellwechsel. Die Menge darf 160 Milliliter pro Tag aber nicht übersteigen.

Luzerne

Luzerne eignet sich gut als Proteinquelle fürs neue Fell. Obendrein ist Luzerne reich an Mengen- und Spurenelementen. Sie kann einen kleinen Teil des Heus ersetzen.

Wie viel Sie füttern können, hängt von der Qualität des Heus ab. Besonders eiweißarme Rationen können mit 500 Gramm Luzerne am Tag aufgewertet werden; Sie sollten aber immer die Gesamtration im Blick haben.

Luzerne kann als ganze Pflanze, als Häcksel oder Cobs verfüttert werden.

Bierhefe

Gute Lieferanten für die elementaren Spurenelemente Zink, Eisen, Mangan, Kupfer und Selen sind neben Heu auch kleine Helfer wie Bierhefe und Biertreberhefe. Sie sind wahre Nährstoffbomben und enthalten neben den hohen Mengen an Spurenelementen auch viele Vitamine und Protein.

Je nach Produkt reichen 50 bis 200 Gramm pro Tag.

Ölsaaten

Vogelfutter für Pferde? Ja, durchaus. Sonnenblumenkerne oder Hanfsamen bieten dem Vierbeiner eine kleine Unterstützung im Bereich der ungesättigten Fettsäuren, der Spurenelemente, Vitamine sowie der Proteine.

Um ein größeres Nahrungsdefizit auszugleichen, taugen diese Ölsaaten zwar nicht – aber sie machen ein glänzendes Fell. Dazu reichen 50 Gramm pro Tag.

Bei Sonnenblumenkernen bieten sich geschälte Kerne an. Hanfsamen sollten frisch geschrotet verfüttert werden.

Reiskleie & Soja

Beide Sonderfuttermittel sind wahre Proteinbomben. Sie enthalten größere Mengen der Aminosäure Cystein; diese gehört zu den Hauptbestandteilen von Keratin, also dem Hauptbestandteil von Haar.

Wichtig: Reiskleie und Soja sollten Sie nicht einfach mal auf eigene Faust zufüttern; denn zu viel davon belastet die Gesundheit des Pferds.

Bei mangelernährten Pferden wirken Reiskleie und Sojaschrot indes wahre Wunder. Sie sollten aber nur nach eingehender Rationsprüfung durch einen Fütterungs-Experten eingesetzt werden, um Überdosierungen zu vermeiden.

Mangelernährte Pferde erkennt man an schlechtem Fell, langsamem Hufwachstum, Muskelverlust, aber auch schlechtem Immunsystem und sogenannten Hungerhaaren (einzelne lange Haare, vor allem am Unterbauch).

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6 / 20253

Erscheinungsdatum 17.05.2023