Hafer & Co: Fast in jedem Futter steckt Schimmel

Laut neuer Studie enthalten 90 Prozent aller Futterproben Mykotoxine. Wie gefährlich ist das Gift? Dr. Ingrid Vervuert, Expertin für Tierernährung, klärt auf.

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Foto: Colourbox

Welche Futterarten sind mit Mykotoxinen belastet?
Schimmelpilze stecken etwa in Getreide, Heu, Silage, Stroh, Mais und Obst. „Laut Studie ist Einzelgetreide oft stärker belastet als Ergänzungsfutter mit verschiedenen Getreidemischungen“, weiß Dr. Ingrid Vervuert von der Universität Leipzig.

Wie verbreitet sind die Schimmelpilze laut der neuen Untersuchung?
Sie kommen weltweit vor. Es wurden 4027 Futterproben aus 50 Ländern untersucht. 90 Prozent aller Proben enthielten mindestens ein Mykotoxin. Weit verbreitet in Europa ist Deoxynivalenol (DON). Dieser Schimmelpilz fand sich in 79 Prozent aller Proben.

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Wie alarmierend ist das?
Mykotoxine stellen ein verbreitetes Gesundheitsrisiko für Pferde dar. Aber: Laut der Expertin für Tierernährung kommt das Ergebnis nicht unerwartet. „DON und auch Zearalenon findet sich immer in fast jedem Getreide“, sagt sie. Vermutlich sind Pferde gegen diese Mykotoxine aber eher unempfindlich. Der Grund: Insbesondere Zearalenon wandelt der Pferdekörper schnell in eine nicht-toxische Verbindung um. Ab welchem Höchstwert Mykotoxine schaden, ist beim Pferd übrigens nur unzureichend untersucht. Deshalb gibt es auch nur zum Teil Richtwerte für Futtermittel.

Wie macht sich beim Pferd eine Mykotoxin-Vergiftung bemerkbar?
Die Symptome sind von Tier zu Tier unterschiedlich. Sie hängen vom Mykotoxin und auch von der aufgenommenen Menge ab. Für DON gilt: Nimmt das Pferd sehr viel davon auf, kann es zu Futterverweigerung und teils zu erhöhten Leberenzymaktivitäten im Blut kommen.

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4 / 2023

Erscheinungsdatum 15.03.2023

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