Hat mein Pferd gesunde Hufe?

15 Einflussfaktoren und Fakten
Hat mein Pferd gesunde Hufe?

Veröffentlicht am 20.07.2024
CAV Hufbearbeitung Beschlag Hufeisen F-Balance - 5
Foto: Lisa Rädlein

Gene

Wie schnell Hufe wachsen, ist rasseabhängig. Isländer produzieren etwa weniger Horn als Warmblüter in der gleichen Zeit.

Alter

Die Hufe junger Pferde (bis sechs Jahre) wachsen schneller als die von alten (über 16 Jahre). Das belegen mehrere Studien mit Haflingern, Lipizzanern und Shetlandponys.

Jahreszeit

Im Winter produzieren Pferde durchschnittlich ein bis zwei Millimeter weniger Hufhorn pro Monat als im Sommer. Höchste Bildungsraten: Spätherbst und Frühsommer. Einfluss hat das Hormon Prolaktin. Es wird abhängig von Tageslichtlänge und Umgebungstemperatur hergestellt. Zudem werden Hufe im Winter mit weniger Nährstoffen und Sauerstoff versorgt, weil sich Blutgefäße verengen.

Geschlecht

Ob Stuten langsamer neues Horn bilden als Hengste, darüber sind sich die Forscher noch nicht einig.

Pigmentierung

Helle Hufe wachsen am schnellsten, gemischtfarbige am langsamsten. Die Hornbildungsrate von dunklen Hufen liegt dazwischen.

Hufbearbeitung

Das Horn beschlagener Pferde wächst langsamer als das von Barhufern. Studien belegen, dass eine regelmäßige Korrektur die Hornbildung stimuliert.

Sie wollen wissen, wie die Hufe von Offenstall-Pferden optimal gepflegt und bearbeitet werden? Hier finden Sie alle Antworten:

Futter

Die Hornproduktion hängt vom Eiweißgehalt des Futters ab. Fehlen dem Tier Proteine, wächst der Huf langsamer. Zu viel Eiweiß bewirkt das Gegenteil und blockiert zudem die Aufnahme von Zink, Kupfer und Eisen. Folge: Das Horn wird bröckelig. Ob Biotin die Hornbildung stimuliert, ist umstritten.

Bewegung

Bei Pferden, die viel laufen, wachsen die Hufe schneller als bei Faulenzern. Grund: Bewegung sorgt dafür, dass die Huflederhaut stärker durchblutet wird.

Hornqualität

Die Hornqualität ist rasseabhängig. So haben Vollblüter meist ein wesentlich härteres Wandhorn als Warm- und Kaltblüter. Zudem gibt es Qualitätsunterschiede innerhalb der Rassen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine schlechte Hornqualität vererbt werden kann. Forscher raten daher, Pferde mit spröden Hufen nicht in der Zucht einzusetzen.

Fohlenhufe

Oft scheint es, als würde sich die Hornqualität älterer Tiere verschlechtern. Diese Beobachtung ist wissenschaftlich umstritten. Fakt ist: Werden Fohlenhufe regelmäßig bearbeitet, wirkt sich das positiv auf die spätere Hornqualität aus.

Winter- und Sommerhorn

Horn, das im Winter gebildet wird, ist härter und widerstandsfähiger als Sommerhorn. Typisch: Am Ende der warmen Jahreszeit bilden sich mehr Risse.

Stallhygiene

Steht das Pferd den ganzen Tag in einer Mischung aus Kot und Urin, zersetzt sich selbst das beste Horn und die Zugfestigkeit sinkt. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn das Tier bereits bröckelige Hufe hat.

Farbe

Der Einfluss der Farbe auf die Qualität des Pferdehufs ist umstritten. Studien zufolge ist helles Horn am widerstandsfähigsten.

Feuchtigkeit

Zu trockenes Horn bröckelt, zu feuchte Hufe weichen auf. Besonders das Wechselspiel von Trockenheit und Feuchte schadet den Hufen.

Futter

Eine angemessene Versorgung mit Eiweißen, Mineralien, Vitaminen und Fettsäuren ist wichtig. So werden Hufe schnell spröde, wenn das Pferd beispielsweise zu wenig Zink aufnimmt. Ein Überschuss begünstigt wiederum Risse. Fütterungsversuche mit dem Vitamin Biotin ergaben, dass sich die Hornqualität nach sechs bis neun Monaten erkennbar verbesserte.