Stimmung abfragen
Fragen Sie den Reiter zu Beginn, wie sein Pferd heute gelaunt ist. Die Antworten werden von "gut" bis "aufmüpfig" variieren. Die Stimmung des Reiters ist häufig ähnlich. Passen Sie das Tagespensum an die Leistungsbereitschaft des Paars an.
Hintergrund erklären
Bevor Sie eine Übung reiten lassen, erklären Sie immer, worum es geht. Auch fortgeschrittene Reiter stellen sich mental auf das Bild ein und erreichen so mit weniger Wiederholungen das Ziel. Zum Beispiel: "Reite eine Volte, damit dein Pferd sich geschmeidiger biegt und stellt."
Zwischenschritte

Testen Sie mit Vorübungen an, ob eine Lektion in der Stunde überhaupt klappen kann. Hapert es schon mit der Stellung? Lassen Sie Ihren Schüler lieber korrekte Volten reiten statt schwierige Lektionen wie Schulterherein, die das Paar auf die schiefe Bahn bringen.
Gespür schulen
Fragen Sie nach, was der Reiter spürt. Wie hat die Lektion geklappt? Wie hat es sich angefühlt? Was ist schief gelaufen? Was könnte man besser machen? So lernen Reiter mitzudenken statt Hilfen auszuführen, die der Ausbilder geben würde.
Mit Bildern arbeiten
Den meisten Reitern hilft ein griffiges Bild ohne Pferd oft besser als die schlichte Anweisung, ihren Sitz in die richtige Position zu bringen. So kann zum Beispiel ein "Blumen auf den Schlüsselbeinen präsentieren" den Reiter besser aufrichten als ein "Schultern zurück".
Nachhaken
Gleichen Sie ab, ob Sie und Ihr Reitschüler dasselbe meinen. Ein kräftiger Druck mit dem inneren Schenkel ist für den einen ein verkrampftes Pressen, für den anderen ein leichtes Anbuffen. Legen Sie Ihre flache Hand unter den Unterschenkel des Reiters und lassen Sie ihn im Halten vorführen, wie er Ihre Anweisung umsetzt.
Positiv formulieren

Das führt beim Reiten schneller zum Erfolg als plumpe Kritik. Kommunikationsforscher haben bewiesen, dass zum Beispiel Verbesserungsvorschläge besser angenommen werden als direkte Anweisungen. Ehrlich sein kann man dabei übrigens trotzdem.
Lob fördert Lerneffekte

Und zwar nicht nur das Lob des Ausbilders an den Reiter, sondern auch ans Pferd. Damit lobt der Reiter nämlich automatisch auch sich selbst. Dabei muss es nicht immer ein Leckerli sein: Einmal innerer Zügel vor, ein kurzes Kraulen am Widerrist – und weiter geht’s mit der nächsten Lektion.
Kritik nur unter vier Augen
Wird es schwierig, rufen Sie den Reiter zu sich. Kritik mit lauter Stimme oder über ein Headset blockiert. Über das Vier-Augen-Gespräch wächst das Vertrauen und damit die Bereitschaft, etwas zu verbessern.
Pylonen, Therabänder, Tennisbälle

Egal, ob Tennisbälle, Pylonen oder Therabänder – hapert es am Sitz, muss der Reitlehrer kreativ werden. Wichtig ist, dass er den Reiter mit verschiedenen Übungen aus seinem üblichen Trott und damit wieder ins Lot bringt.
Trainer für den Lehrer

Manchmal lernen auch Reitlehrer noch dazu. Besonders in der Kommunikation.
Ingola Berg gibt bundesweit Kommunikationstrainings für Berufs- und Amateurausbilder im Reitsport. Die Pferdewirtin (Schwerpunkt Reiten) mit Stensbeck-Plakette lernte ihr reiterliches Handwerk in der Landesreitschule in Berlin. Sie war Landesjugendwart des Landesverbandes Berlin-Brandenburg und leitete eine Reitanlage in Berlin. Heute ist sie als Team- und Business-Coach tätig.
Wer nähere Informationen wünscht oder sich für einen Kurs anmelden möchte: Ingola Berg, Riemeisterstraße 156, 14169 Berlin, Telefon 030-53147015, mobil 0172-7832991, mail@ingolaberg.de, www.ingolaberg.de.